Krause-Ernennung zum Kultusminister zieht bundesweit Kreise
Nachricht vom 28.April 2008
Die Ernennung des Weimarer CDU-Kreisvorsitzenden Peter Krause zum Kultusminister von Thüringen hat am Wochenende für bundesweite Aufregung gesorgt. Als untragbar wurde Krause von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft sowie dem Zentralrat der Juden in Deutschland bezeichnet. Letzterer warf CDU-Ministerpräsident Dieter Althaus Instinktlosigkeit vor. SPD-Generalsekretär Hubertus Heil sprach von einem Affront, Grünen-Chefin Claudia Roth positionierte Krause zwischen rechtsextrem und ultrakonservativ. Bereits zuvor hatten der jüdische Landesvorsitzende Wolfgang Nossen und die Thüringer Grünen vor falsch verstandener Toleranz gewarnt. Auch Weimars Buchenwald-Gedenkstätten-Direktor Volkhard Knigge hat Krause eine Grauzone zum rechten Rand bescheinigt, die für dessen Aufgabe als Präsident der Gedenkstättenstiftung nicht förderlich sei. Der Sprecher des Weimarer Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus Uwe Adler sagte, daß die Personalentscheidung rechtsextreme Tendenzen hoffähig machen würde. - Nachdem Weimars SPD-Oberbürgermeister Stefan Wolf die Besetzung Krauses begrüßte, hat jetzt auch Stadtkulturdirektorin Julia Miehe vor Vorverurteilung gewarnt. Die wenigsten Kritiker wüßten, worüber sie reden, so Miehe gestern bei RadioLOTTE Weimar. - Hintergrund der Aufregung ist Krauses ehemalige Mitarbeit als Redakteur der als rechtsgerichtet geltenden Zeitung "Junge Freiheit". Nachdem er das Blatt zunächst verteidigt hatte, sprach Krause am Wochenende von einer politischen Linie, die er als CDU-Politiker nicht teile. (wk)
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