Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 21. April 2008
Und nun zum Sport: Der Weimarer Boxverein hat den Sparkassencup gewonnen. Die Weimarer Faustkämpfer holten allein 23 Siege. Dabei gelang es Selim Eserhanov in der Klasse bis 56 Kilogramm, dem amtierenden Deutschen Meister so zuzusetzen, das dessen Trainer das Handtuch werfen mußte. Der SC 03 hat in der Fußball-Thüringenliga sein Auswärtsspiel beim SSV Schlotheim mit 0:2 verloren. Damit steht der SC auf dem 10. Tabellenplatz. Franz Schöps vom HSV wurde bei den Deutschen meisterschaften im Duathlon in Marbach Siebenter in der Gesamtwertung. Duathlon besteht aus den Disziplinen Laufen und Radfahren.
In den vergangenen Jahren sind in Weimar immer mehr Menschen an Keuchhusten und Masern erkrankt. Allein im Februar meldete das Gesundheitsamt laut Medienberichten in Weimar 14 Masernfälle. Ein Ende der Infektionen sei nicht abzusehen, hieß es. Besonders bei Masern seien Komplikationen nicht ausgeschlossen. Deshalb wurden alle Menschen aufgefordert, zu überprüfen, ob sie gegen Infektionskrankeiten geimpft sind. Das Thüringer Gesundheitsministerium wies aber darauf hin, daß es im Westen Deutschlands deutlich mehr Fälle gebe, als in Thüringen, weil hier im Durchschnitt noch immer wesentlich mehr Menschen geimpft seien, als im Westen. Heute beginnt übrigens die Impfwoche der Weltgesundheitsorganisation der Weltgesundheitsorganisation WHO. jm
Historisches Dokument zum Weimarer Kindsmordprozeß gefunden
Der Londoner Germanist Daniel Wilson hat ein neues Dokument zum Todesurteil gegen die sogenannte Kindsmörderin Johanna Catharina Höhn in Weimar im Jahre 1783 entdeckt.
Wie aus einem heutigen Beitrag der Frankfurter Allgemeinen hervorgeht, stamt das Dokument aus dem Nachlaß von Friedrich Justin Bertuch. Es enthält einen detaillierten Plan zum Ablauf der Hinrichtung der damals 24-jährigen Delinquentin.
Die Rolle Goethes in dem Prozeß ist zumindest umstritten. Einige Wissenschaftler, darunter auch Wilson, gehen davon aus, daß Goethe als Regierungsmitglied des Weimarer Herzogtums sich widersetzte, die Todesstrafe grundsätzlich abzuschaffen. Außerdem soll er sie im Fall Höhn ausdrücklich gefordert haben.
jm
Nike Wagner bleibt Bayreuth fern
Nike Wagner wird aller Voraussicht nach künftig nichts mit der Leitung der Bayreuther Festspiele zu tun haben. Pressemeldungen zufolge wollen die Töchter des gegenwärtigen Festivalchefs Wolgang Wagner, Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner, das Kulturereignis künftig gemeinsam organisieren. Damit ist ein gemeinsames Konzept Katharina Wagners und ihrer Cousine Nike für die Bayreuther Festspiele hinfällig.
In der süddeutschen Zeitung forderte Frau Wagner heute, daß sich die Familie Wagner bei den Bayreuther Festspielen künftig darauf beschränken sollte, repräsentative Aufgaben wahrzunehmen. Die künstlerische Leitung gehöre in die Hände der besten Musiktheatermacher der Welt. Nike Wagner ist gegenwärtig Intendantin des Weimarer Kunstfestes.
jm
Krause kritisiert Weimarer Theater
Das Deutsche Nationaltheater Weimar ist kein Stadttheater mehr. Das sagte der CDU-Landtagsabgeordnete und DNT-Aufsichtsratsmitglied Peter Krause heute in der TA. Er spielte damit auf die unlängst erfolgte Erhebung der Weimarer Bühne zum Staatstheater an, das künstlerisch den Freistaat repräsentieren solle. Das DNT dürfe sich daher nicht als Quasi-Ausbildungsstätte verstehen, so der Christdemokrat weiter. Dabei verwies er auf die jüngste Faust-I-Inszenierung von Tilman Köhler.
Laut Krause ist das DNT ein Dienstleister mit herausragender kulturwirtschaftlicher Aufgabe und als Attraktion für den Tourismus unendlich wichtig. Deshalb könne es auf der Bühne nicht um intellektuelle Selbstbefriedigung gehen.
jm