Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 11. April 2008
Die Bauhaus-Universität hat 100-tausend Euro bei einem Wettbewerb zur Uni-Computervernetzung gewonnen. Die Weimarer setzten sich in Berlin mit ihrem "Digitales Bauhaus" genannten Konzept durch, das die elektronische Abwicklung zentraler Geschäftsprozesse der Hochschule ermöglicht. Als preiswürdig wurde unter anderem die vorbildliche Vernetzung mit anderen Thüringer Hochschulen gewertet. Neben der Bauhaus-Uni erhielten auch die Universitäten Freiburg und Augsburg ein Preisgeld von 100-tausend Euro. Insgesamt hatten sich 43 Hochschulen am Wettbewerb des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft beteiligt. (wk)
Landesverfassungsgericht kippt Fünf-Prozent-Hürde
Die Fünf-Prozent-Hürde bei Thüringer Kommunahlwahlen ist gefallen. Das Landesverfassungsgericht hat heute die Klausel im Kommunalwahlgesetz für unzulässig erklärt. Die Sperre verletze kleinere Parteien in ihrem Recht auf Chancengleichheit im politischen Wettbewerb. Sie darf ab den nächsten landesweiten Kommunalwahlen 2009 nicht mehr angewendet werden. Die Entscheidung ist einstimmig ergangen. -
Bereits nachdem vom Bundesverfassungsgericht die Klausel in Schleswig-Holstein gekippt wurde, hatte Ministerpräsident Althaus Reformen angekündigt. Anlass des Verfahrens war die Klage der damaligen FDP-Kreisvorsitzenden Marie-Elisabeth Grosse gegen die Weimarer Kommunalwahl 2004.
(wk)
Ehemalige KZ-Häftlinge gedenken der Lagerbefreiung von 1945
In der Gedenkstätte Buchenwald ist heute wieder der Lagerbefreiung von 1945 gedacht worden. Auch 63 Jahre nach dem Ereignis trafen sich ehemalige KZ-Häftlinge aus 14 Staaten zur historischen Stunde um 11.00 Uhr auf dem Appellplatz. Gedenkworte sprachen der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose und der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann. Die Teilnehmer wurden von Gedenkstättendirektor Volkhard Knigge begrüßt. Am Nachmittag sprachen unter anderen auch Thüringens Kultusminister Jens Goebel und der Präsident des Internationalen Buchenwald-Komitees Bertrand Herz. -
Ebenfalls am Nachmittag wurde die internationale Jugendbegegnungsstätte von Buchenwald wiedereröffnet. Morgen und Übermorgen können Interessierte die neuen Räumlichkeiten besichtigen und sich über das pädagogische Angebot informieren.
(wk)
Mehr als 1000 kommen zum Internationalen Jugendtreffen
Mehr als Tausend Jugendliche aus ganz Europa, Rußland und Israel sind heute in Weimar zusammengekommen. Einige Hundert davon waren auch schon bei der Gedenkfeier auf dem Ettersberg dabei. Das Internationale Jugendtreffen anläßlich der Buchenwaldbefreiung soll ein Signal setzen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und extrem rechte Demagogie, hieß es von den Veranstaltern. Die sind der belgische Veteranenverband und die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer. Unterstützt wird das Treffen durch das Buchenwald-Komitee und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Während der dreitägigen Veranstaltung sind unter anderem Begegnungen mit Überlebenden von Konzentrationslagern geplant. Morgen findet ein Gedenkmarsch vom Theaterplatz über Liebknecht-, Thälmann- und Ettersburger Straße zum Buchenwalddenkmal statt.
(wk)
In Weimar Nord soll auf dem Gelände des jetzigen Handels- und Dienstleistungszentrums ein Hotel mit 120 Betten enstehen. Die Nutzungsänderung sei jedenfalls bei der Stadt beantragt worden, so gestern Oberbürgermeister Stefan Wolf auf einer Einwohnerversammlung in dem Stadtteil. Sozialdezernent Dirk Hauburg informierte über die Chranachschule. Die soll ab 2009 saniert werden. Wie schon vor dem Stadtrat angekündigt, bestätigte Hauburg den Bau einer Zwei- bis drei-Felder-Sporthalle auf dem Gelände. Wie künftig die sogenannte "Grüne Villa" des Konsum genutzt werden soll, habe die Genossenschaft noch nicht entschieden, hieß es. Verschiedene Investoren wären aber am Bau einer Kaufhalle auf dem Gelände interessiert. Laut einem Bericht der Thüringischen Landeszeitung haben darauf die Anwohner mit Unverständnis reagiert. (wk)
Das Weimarer Stadtmuseum hat "Liszt´s legendarischen Kantor" wiederentdeckt. So heißt eine Ausstellung zu Ehren des 100. Geburtstages von Alexander Wilhelm Gottschalg, die heute abend eröffnet wird. Gottschalg wurde als Organist an der Tiefurter Kirche von Friedrich Liszt entdeckt. Wegen seines Könnens war er über 30 Jahre Listz´s wichtigster Partner bei seinen Orgelkompositionen. Kurator der Ausstellung ist Michael von Hintzenstern. (wk)
Die jährliche Aurikelschau in Belvedere feiert Jubiläum. Heute lädt die Klassik-Stiftung zum 10. Aurikelwochenende ins Lange Haus der Orangerie ein. Die Ausstellung mit den Primelgewächsen wird um 15.00 Uhr eröffnet. In diesem Jahr könne neben einer großen Vielfalt an Aurikeln auch eine Auswahl von Veilchen bestaunt werden, heißt es von der Stiftung. Außerdem ist im Pavillon des Blumengartens eine Ausstellung mit Fotografien von Marion Nickig zu sehen. (wk)
Der Weimarer Kurzfilm "Mein Robo-Dad" hat am kommenden Sonntag im CineStar Premiere. Der Streifen ist der neunte Kinderkurzfilm der Filmproduktion "Gruppe Weimar" und thematisiert den Umgang mit der Krankheit Parkinson. Erzählt wird die Geschichte von Leni und ihrem Vater, welcher einen merkwürdig abgehackten Gang hat, nicht lächelt, eine klanglose Sprache besitzt und durch eine Fernbedienung steuerbar ist. Regie führt wieder Markus Dietrich, der für "outsourcing" den Kurzfilm-Regie-Preis 2007 erhielt. Bauhausstudent Christoph Iwanow hat mit "Robo-Dad" sein Kamera-Diplom erworben. (wk)
Die Stiftung "Georg Haar" hat heute in der Schillerstraße 5 eine neu gestaltete Gedenktafel enthüllt. Die jetzige "Thalia-Buchhandlung" war bis 1945 das "Modehaus Max Haar". Dessen Erlöse dienten zur Finanzierung des in der "Villa Haar" oberhalb des Goetheparks eingerichteten Waisenhauses. Nach Enteignung und Auflösung der Stiftung war das Objekt bis zur politischen Wende HO-Verkaufsstätte. Die neue Informationstafel gibt Auskunft über die Neugründung der Georg-Haar-Stiftung und Rückübertragung des Immobilienbesitzes Anfang der 90er Jahre. (wk)
In Bad Sulza wurde heute erstmalig offiziell an die Befreiung seines Kriegsgefangenenlagers von 1945 erinnert. Dazu waren rund 60 Kriegsveteranen, vor allem aus Polen und Rußland sowie Vertreter der jetzigen US-Landstreitkräfte in Europa eingeladen. Dessen stellvertretender Kommandeur Chaplain Bailey nahm den Dank des Bad-Sulzaer Bürgermeisters Johannes Hertwig entgegen. - Am 11. April 1945 zogen Einheiten der US-Armee in Bad Sulza ein, die ein sogenanntes Stammlager der deutschen Wehrmacht auflösten. Dabei wurden rund 50-tausend Kriegsgefangene befreit.