Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 14. April 2008
SPD-Kreisvorstand nimmt Rückrtritt Diekmanns zur Kenntnis
Der SPD-Kreisvorstand hat den Rücktritt seines Vorsitzenden Carsten Diekmann mit Anstand zur Kenntnis genommen. Das sagte heute morgen der stellvertretende SPD-Kreis-Chef Sven Steinbrück bei RadioLOTTE Weimar. Der Vorstand werde jetzt in Ruhe einen neuen Vorsitzenden für Weimar suchen. Das Leitungsgremium sei ersteinmal stabil und könne sich der anstehenden Arbeit zuwenden. -
Carsten Diekmann hatte am Samstagabend überraschend sein Amt niedergelgt. Seine Frau und er sehen sich offenen und andauernden Feindseligkeiten gegenüber, hieß es in einer persönlichen Presseerklärung. Höfer-Diekmann war bereits am Freitag als Mitglied des Kreisvorstandes zurückgetreten. Gestern abend ist Stellvertreter Sven Steinbrück einstimmg zum kommissarischen Vorsitzenden gewählt werden.
(wk)
Wolf begrüßt Verfassungsurteil zur 5-Prozent-Hürde
Oberbürgermeister Stefan Wolf hat das Weimarer Verfassungs-Urteil zur 5-Prozent-Hürde begrüßt. Damit sei die längst fällige Angleichung an die Verhältnisse in anderen Bundesländern erfolgt, so Wolf gegenüber RadioLOTTE Weimar. Er zeigte sich allerdings erleichtert, daß die Sperrklausel erst bei den nächsten Kommunalwahlen geöffnet werden muß. Dadurch sei der Stadt das aufwendige und teure Procedere von Neuwahlen erspart worden. Gegen das mögliche Einziehen von Rechtsextremen in die Kommunalparlamente müsse endlich ein generelles Verbot solcher Gruppierungen her, so der Oberbürgermeister. -
Der Thüringer Verfassungsgerichtshof hatte am Freitag in Weimar die Fünf-Prozent-Sperrklausel bei Kommunalwahlen für verfassungswidrig erklärt. Geklagt hatte die damaligen FDP-Kreisvorsitzende Marie-Elisabeth Grosse gegen die Ergebnisse der Weimarer Kommunalwahl 2004.
(wk)
Über Tausend Menschen erneuern Schwur von Buchenwald
Weit über Tausend Menschen haben gestern auf dem Ettersberg den Schwur von Buchenwald erneuert. Rund 100 ehemalige Gefangene waren zum Treffen gekommen, dazu mehrere hundert Jugendliche aus ganz Europa und andere Gäste. Der Präsident des Internationalen Buchenwald-Komitees Bertrand Herz erinnerte an die Ankunft der ersten Sinti- und Roma-Häftlinge aus Österreich und Tschechien im Jahr 1938. Damit habe in Buchenwald begonnen, was später unter dem Begriff "Massenvernichtung" in die Geschichte eingehen sollte, so der ehemalige Häftling aus Frankreich. An die Jugendlichen appellierten die Angehörigen des Buchenwald-Komitees, die Erinnerung wachzuhalten. -
Am Samstag hatten nach unterschiedlichen Angaben 400 bis 700 Jugendliche aus zahlreichen Ländern an einem Gedenk-Marsch teilgenommen. Er führte vom Theaterplatz zur alten Bahnrampe in Buchenwald und war Teil eines internationalen Jugendtreffens in Weimar.
(wk)
In ihrer Weimarer Rede hat die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, ein neues NPD-Verbotsverfahren gefordert. Dazu müßten die demokratischen Parteien gemeinsam gegen die Rechtsextremisten vorgehen, so Knobloch gestern im Nationaltheater. Bislang seien sie mit diesen Gruppierungen offensichtlich überfordert. Eindringlich warnte die Präsidentin davor, das Gedenken an die Opfer der NS-Diktatur mit dem an Vertreibung oder Stalinismus zu vermischen. - Charlotte Knobloch sprach in der Rede-Reihe zur Zukunft des Erinnerns. An den nächsten Sonntagen kommen noch der Zukunftsforscher Matthias Horx und die Fernsehjournalistin Gabriele Krone-Schmalz zu Wort. (wk)
Bauhaus-Uni-Absolvent Wolfgang Bauer hat mit seinem Kurzfilm "nebenan" bei den Verbands-Festspielen der Deutschen Filmautoren eine Goldmedaille gewonnen. Dies hat die Jury gestern in Wiesbaden bekanntgegeben, heißt es von der Abteilung Mediengestaltung der Hochschule in Weimar. Mit dem Sieg verbunden ist eine Nominierung zu den Deutschen Filmfestspielen des Bundesverbandes Anfang Mai in Hanau. Der 20-minütige Film thematisiert Kindstötung und Nachbarschaftshilfe in Deutschland. Gedreht wurde im vergangenen Sommer in Weimar. (dpa/wk)
Weimars Kunstfest-Intendantin Nike Wagner will weiter um die künftige Leitung der Bayreuther Festspiele kämpfen. Sie werde an der gemeinsamen Bewerbung mit ihrer Cousine Eva Wagner-Pasquier festhalten, sagte sie der Deutschen Presseagentur. Hintergrund ist eine Bewerbung, die Wagner-Pasquier jetzt zusammen mit Katharina Wagner vorlegen soll. Bisher hatte der 88-jährige Festspielleiter Wolfgang Wagner seine 29-jährige Tochter Katharina als alleinige Nachfolgerin favorisiert. Jetzt eine Zusammenarbeit mit Wagner-Pasquier anzustreben, sei eine Anstiftung zum Seitenwechsel, so Nike Wagner. Es dürfe nicht um den Machterhalt einer Familienmafia, sondern um die Kunst gehen, so Weimars Festspielleiterin. (wk)
Der SC 03 Weimar hat am Samstag den drittplazierten SV Steinach mit 3:0 geschlagen. Die Tore auf dem Lindenberg schossen Mario Brömßer, Steve Zeißmann und Thomas Müller. Weimar steigt damit in der Thüringenliga auf Platz neun auf. - In der Fußball-Regionalliga hat der FC Rot Weiß in Erfurt gegen die zweite Mannschaft von Werder Bremen mit 3:1 gewonnen. Damit verbesserten sich die Erfurter auf den siebten Tabellenplatz und haben fünf Punkte Rückstand auf den Tabellen-Ersten. - In der zweiten Bundesliga muß der FC Carl Zeiss Jena wieder um den Klassenerhalt bangen. Nach drei Siegen in Folge verloren die Jenaer gestern beim SC Freiburg mit 0 zu 2. (wk)