Gegendemonstranten stoppen rechten Aufmarsch in Jena
Nachricht vom 18.August 2016
In Jena ist gestern der von Neonazis angemeldete "Thügida"-Fackelaufmarsch von Gegendemonstranten erfolgreich behindert worden. Mehrere Hundert Aktive stoppten den Aufzug durch Sitzblockaden. Laut Polizeimeldung waren bald alle Seitenstraßen besetzt und die Rechtsextremen eingekesselt. Nach etwa der Hälfte der Strecke beendeten die Einsatzkräfte den "Thügida"-Marsch und geleiteten die Anhänger zum Saalbahnhof. Nach Polizeiangaben demonstrierten rund 3.500 Menschen gegen den rechten Aufzug. Ihnen standen gezählte 165 "Thügida"-Teilnehmer gegenüber. Wie die Polizei weiter mitteilt, flogen während der Kundgebungen aus beiden Lagern Flaschen. Drei Beamte seien leicht verletzt worden. Man habe zahlreiche Strafanzeigen aufgenommen. - Das Anti-Rechtsbündnis "Läuft nicht!" lobte vor allem das Engagement der Anwohner des als bürgerlich geltenden Stadtviertels. Sie stellten demnach Lautsprecher in die Fenster und beschallten die Rechtsextremen mit lauter Musik. Die Fahrbahn hatten sie mit bunter Kreide bemalt. Auf den "Thügida-Zug" prasselten mehrfach Wasserbomben, Äpfel und Eier. Auf Transparenten war unter anderem zu lesen "Wir haben in unserem Kiez lieber 1000 Flüchtlinge als einen Nazi". (wk)
Weitere Nachrichten vom Tage