Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. August 2016
Seemann hält an Eröffnungstermin für Bauhaus-Museum fest
Das neue Bauhausmuseum soll trotz viermonatiger Bauverzögerung wie zuletzt geplant Ende 2018 eröffnet werden. Klassik-Präsident Hellmut Seemann sagte der Presse, der Verzug könne beim Innenausbau wettgemacht werden, wenn möglichst viele Gewerke gleichzeitig das Vorhaben vorantrieben. Der Rohbau werde nun in diesem November begonnen. Anfang Oktober soll dazu die Entscheidung über die ausführende Firma getroffen werden. Solange läuft das neue Angebotsverfahren, heute würden die inzwischen ausreichenden Bewerber schriftlich um ihre konkreten Unterlagen gebeten. -
Eigentlich sollte mit dem Rohbau in diesem Juli begonnen werden, in ursprünglicher Planung sogar schon in diesem März. Grund für die Verzögerung: Das Bieterverfahren für den Rohbau mußte wiederholt werden. Beim ersten Mal hatte nur ein Bewerber ein schriftliches Angebot abgegeben. Dies ging laut Klassik-Stiftung weit über die veranschlagten 5,5 Millionen Euro hinaus und wurde als "deutlich überhöht" abgelehnt.
(wk)
Polizei codiert Fahrräder
Die Polizei bietet heute Nachmittag wieder Fahrradbesitzern an, ihr Eigentum kennzeichnen zu lassen. Die Fahrradcodierung wird wie immer in der Inspektion am Kirschberg vorgenommen. Mitzubringen ist ein Eigentumsnachweis für das Rad und der Personalausweis. Jugendliche und Kinder benötigen eine Einwilligung der Eltern. -
Bei der Codierung wird eine Nummer in den Fahrradrahmen eingraviert und gleichzeitig bei der Polizei eingetragen. So kann das Rad beim Auffinden nach Diebstahl oder anderem Verlust wieder eindeutig dem Eigentümer zugeordnet werden.
(wk)
Mobit kritisiert Behördenhandeln bei Rechtsrock in Kirchheim
Nach der scharfen Kritik an Verwaltungs- und Polizeivorgehen am 17. August in Jena wird jetzt auch massiv das Vorgehen der Behörden beim Rechtsrock-Konzert in Kirchheim kritisiert. Von der mobilen Beratung gegen Rechts MOBIT heißt es, das Datum der Neonazi-Ansammlung sei den Behörden längst bekannt gewesen. Trotzdem hätten die zivilgesellschaftlich Engagierten erst fünf Tage zuvor von dem Hass-Konzert erfahren. Damit sei der Protest gegen die Veranstaltung erheblich erschwert worden. Es sei offenbar Praxis der Behörden, solche großen neonazistischen Events zu verschweigen, so die Kritik. Die Bemühungen um eine zum Widerspruch fähige Demokratie würden damit konterkariert. Die Weichen müßten anders gestellt werden, so Mobit-Vorsitzender Sandro Witt. Er werde das Gespräch mit dem Innenministerium suchen.
(wk)
Baggerfahrer verursacht erneut Stromausfall in Weimar-West
Erneut hat gestern in Weimar-West ein Baggerfahrer bei Schachtarbeiten eine 10-Kilo-Volt-Leitung gerissen. Diesmal waren rund 2.500 Haushalte ohne Strom. Der Ausfall reichte vom Wohngebiet Weimar-West über Tröbsdorf und das Wohn- und Industriegebiet Westvorstadt bis zur William-Shakespeare-Straße. Auch diesmal konnte die Netzernergie-Gesellschaft den Stromausfall durch Umschalten schnell beenden. Die meisten Kunden waren nach 8 bis 10 Minuten wieder versorgt. Laut offizieller Mitteilung dauerte die Wiederversorgung insgesamt 23 Minuten. Der Schaden war am Morgen um Dreiviertel-Acht eingetreten. Das Kabel wurde im Laufe des Tages repariert. -
Für Weimar-West ist es der dritte Stromausfall in kurzen Abständen, der durch Tiefbauarbeiten verursacht wurde. Sowohl am vergangenen Mittwoch als auch vor rund vier Wochen hatte ein Baggerfahrer ein Hauptkabel zerstört.
(wk)
Junges Theater erklärt sich zur "Bühnenrepublik Stellwerkistan"
Das Junge Theater im Stellwerk hat sich zur "Bühnenrepublik Stellwerkistan" erklärt. Der "zeremonielle Staatsakt" mit dem Absingen einer eignen Hymne" war Teil der Spielzeitpräsentation am Sonntag. Demnach will sich das theatralische Experiment über das neue Spiel-Jahr mit den Ansprüchen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an ein zukünftiges gesellschaftliches Leben auseinandersetzen. Grundprinzip von "Stellwerkistan" sei das Risiko, hieß es. Entstehen sollen Inszenierungen, Projekte und Werkstätten, in denen der Mut zum Scheitern, die Lust auf Provokation sowie Kühnheit und Risikofreude sichtbar werden. Auf dem Jahresprogrammzettel stehen überdies sechs weitere Inszenierungen. Dazu gehören noch im September Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen" und als Weihnachtsproduktion "Mio Mio" nach dem Kinderbuch von Astrid Lindgren. Am kommenden Sonntag hat im stellwerk-Theater die für das Kunstfest erarbeitete Perfomance "Mikropolis - oder wie wollen wir leben" Premiere. Zusammen mit der "theatralen subversion dresden" würden auch dabei Fragen nach dem sozialen Zusammenhalt, geltenden Wertvorstellungen und einem tragfähigen Gesellschaftsmodell gestellt, hieß es.
(wk)