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Weimar-Nachrichten vom 26. August 2016
Klassik-Stiftung schließt "Ernestiner"
Nur noch bis Sonntag ist in Weimar und Gotha die Landesausstellung "Die Ernestiner - Eine Dynastie prägt Europa" zu sehen. Die Schauen über das Fürstengeschlecht gehen am Sonntag nach 18 Ausstellungswochen zu Ende. In Weimar verdoppelt die Klassik-Stiftung zum letzten Ausstellungswochenende ihre öffentlichen Führungen und veranstaltet noch einmal ihre "Ernestiner-Tage". Bereits heute Vormittag und noch bis Sonntag war und ist ein buntes Programm zu erleben, das sich an Familien mit Kindern richtet. So gibt es im Neuen Museum eine Fotowerkstatt, in der eigene "fürstliche Auftritte" inszeniert werden können. Darüberhinaus werden Ausstellungsführungen auch "interaktiv" geboten, wie es heißt. Im Schloß haben Besucher Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der Bastille zu werfen. -
Die über 400-jährige Geschichte der Ernestiner in Mitteldeutschland und Europa ist seit dem 23. April in Gotha auf Schloss Friedenstein und im Herzoglichen Museum, in Weimar im Neuen Museum und im Stadtschloss zu erleben. Dabei führen die Schauen hier durch "Reich", "Glaube" und "Wissenschaft"; in Gotha konzentrieren sich die Ausstellungen auf die Themen "Land", "Familie" und "Künste".
(wk)
Schillermuseum zeigt Arbeiten von Bossi
Eine Ausstellung mit Werken des Malers und Gelehrten Giuseppe Bossi ist seit heute im Schillermuseum zu besuchen. Die Klassik-Stiftung zeigt dazu ihre neu wissenschaftlich neu bearbeiteten Bestände. Unter dem Titel "Von Leonardo fasziniert: Bossi und Goethe" werden bis zum 13. November zahlreiche Zeichnungen, Gemälde und Porträts des norditalienischen Klassizisten präsentiert. Zu den Exponaten gehören auch die Pausen, die Bossi für seine Kopie des "Abendmahls" von Leonardo da Vinci anfertigte und mit denen er Berühmtheit erlangte. Mit diesen Arbeiten hatte sich Goethe 1818 in einem Aufsatz auseinandergesetzt, dessen Erstausgabe ebenfalls in der Schau zu sehen ist. Wertvollstes stück der Ausstellung ist das einzige in Deutschland existierende Original anatomischer Studien von Leonardo da Vinci.
(wk)
Mediengruppe lädt zum Weinfest
Mit dem traditionellen Weinfest auf dem Frauenplan wird bereits seit gestern der am Sonntag anstehende Goethe-Geburtstag gefeiert. Bis dahin bietet die zum 27. Mal stattfindende Veranstaltung der Mediengruppe Thüringen Musik und Unterhaltung. An über 20 Buden schenken Weinbauern verschiedener Gegenden, Weinhändler und Weimarer Gastronomen Wein aus. Den "genußfreudigen Goethe" gibt wieder der Schauspieler Hans-Peter Körner. Gestern Abend spielten "Biba und die Butzemänner" auf, heute wird das Helene-Fische-Double "Berrit" und morgen Abend die Olympia-Band "Rest of Best" erwartet. -
Zusätzliche Busse für Nachtschwärmer in die Weimarer Ortsteile stehen nicht mehr bereit. Die Stadtwirtschaft verweist die späten Weinfestgäste auf den seit letztem Jahr eingerichteten Abendverkehr.
(wk)
Stadtrat-Koalition fordert mehr Transparenz bei Bauvorhaben
Die Mehrheitskoalition des Stadtrates aus CDU-, Grüne- und weimarwerk-Fraktion hat mehr Transparenz bei Bauvorhaben in Weimar gefordert. Anlaß ist das jetzt dem Bau-Ausschuß vorgelegte Verkehrsgutachten für die künftige Situation an der Damaschke- Ecke Erfurter Straße. Dort hat die Stadt der Saller-Bau-GmbH genehmigt, das alte O-Bus-Depot in eine Markthalle zu verwandeln und daneben weitere neue Handelsplätze zu schaffen. Das Verfahren rund um das Erteilen der Baugenehmigung zeuge erneut vom schlechten Stil der Verwaltung, heißt es von der Koalition. Bis heute sei nicht bekannt, was genau in welcher Größe auf welcher rechtlichen Grundlage genehmigt worden sei. Die Folgen der Baugenehmigung seien nicht absehbar. Auch blieben die Zweifel zur verkehrlichen Belastung, heißt es weiter. Die habe auch das nun vorgestellte Verkehrsgutachten des Bauherrn nicht ausräumen können. Demnach soll die Zufahrt zum Markthallengelände ausschließlich über den Bahnübergang Erfurter Straße erfolgen. Dazu soll die Linksabbiegespur stadtauswärts auf 30 Meter verlängert werden. Befürchtet werden Staus bei geschlossener Schranke und Schleichverkehr über die Paul-Schneider-Straße.
(wk)
Geibert kritisiert Regierungspläne zum Landesverwaltungsamt
Weimars CDU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Jörg Geibert hat die gestern in der Presse angesprochenen Regierungspläne, das Landesverwaltungsamt in Weimar abzuschaffen, scharf kritisiert. Eine so hocheffiziente Dienstleistungsbehörde vorsätzlich zu zerschlagen, werde sowohl dem Land aber insbesondere der Stadt Weimar nachhaltig schaden, so Geibert in einer am Nachmittag verbreiteten Erklärung. Der beabsichtigte Umzug von 80 Prozent der Beschäftigten in neu zu schaffende Landesbehörden an anderen Standorten, werde sich sichtbar in der Stadt und merklich durch Einnahmeeinbußen bei der lokalen Wirtschaft auswirken. Die neuen Landesbehörden würden ausgerechnet dort geschaffen, bemerkt Geiber, wo die Parteien der verantwortlichen Ressortminister überdurchschnittliche Wahlergebnisse erzielt hätten. -
Die Thüringer Allgemeine hatte berichtet, daß einige Minister bereits Aufgaben des Landesverwaltungsamtes in ihren Zuständigkeitsbereich zögen und neue Landesämter einrichten wollten.
(wk)
Musikstudent Mariano González erhält Herder-Förderpreis
Der brasilianische Musikstudent an der Liszt-Hochschule Mariano González hat den diesjährigen Herder-Förderpreis der evangelischen Kirche erhalten. Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde dem 22-Jährigen gestern für seine Bachelorarbeit verliehen. Darin hat er sich mit Musik und Eucharistie bei dem italienischen Komponisten der Spätrenaissance Girolamo Frescobaldi sowie bei dem französischen Komponisten des 20. Jahrhunderts Olivier Messiaen beschäftigt. Die Laudatio auf den Preisträger hielt der Professor für Musikwissenschaften der Hochschule Albrecht von Massow. -
Anlaß der Preisverleihung war der gestrige 272. Geburtstag des Theologen und Dichters Johann Gottfried Herder. Zur Festveranstaltung war in die Stadtkirche am Herderplatz geladen worden. Die Festrede hielt die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland Margot Käßmann. Sie sprach über das Reformationsjubiläum 2017 mit der rhetorischen Frage "Was gibt es da zu feiern?".
(wk)
Simon-Ritz begrüßt Bibliothekenverbund
Weimars Uni-Bibliotheksdirektor Frank Simon-Ritz hat den Plan für einen Thüringer Bibliotheken-Verbund begrüßt. Kooperieren sei immer besser als zentralisieren, sagte der Vorsitzende der Direktorenkonferenz Thüringer wissenschaftlicher Bibliotheken der Presse. -
Wie am Dienstag das Wirtschaftsministerium in Erfurt bekantgab, wollen die Bibliotheken der Thüringer Universitäten im Januar einen Verbund gründen. Dabei sollen die Einrichtungen erhalten bleiben aber in Jena, Weimar, Erfurt und Ilmenau in lokalen Zentren zusammengefaßt werden. In Jena und Ilmenau würden darüberhinaus je ein Bibliotheks-Servicecenter gegründet, hieß es. Diese sollen unter anderem IT-Dienstleistungen bündeln und gemeinsame Lizenzen für Bücher in digitaler Form erwerben, um Kosten zu sparen. Der Verbund ist zunächst bis 2019 geplant. Laut Presse war das Ministerium ursprünglich statt des Kooperations-Verbundes auf eine Zentralstruktur aus. Die Idee hat sich offenbar nicht durchgesetzt.
(wk)
Goethe-Schiller-Archiv präsentiert Kochbücher
Das Goethe- und Schiller-Archiv hat am Nachmittag eine neue Ausstellung historischer Handschriften eröffnet. Diesmal geht es um Kochbücher, Rezepte und Menükarten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Unter dem Titel "Sardellen Salat sehr gut" werden bis zum 22. Dezember handgeschriebene Rezepte aus den Familien Goethe, Schiller, Arnim und Nietzsche gezeigt. Ebenso sind kunstvoll illustrierte Menükarten aus der herzoglichen Hofküche, eine Weinbestellung Christoph Martin Wielands oder Erdmuthe Nietzsches Anleitung zu einem "Mittel gegen den Magenkrampf" zu sehen. Neben Zubereitungsanleitungen von Gesottenem und Gebackenem sind auch solche zur Herstellung von Tinten, dekorativem Tafelschmuck, Hausmedizin oder Pflegemitteln ausgestellt. So findet sich unter anderem ein Rezept August von Goethes für englische Schuhwichse.
(wk)