Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 25. März 2004
Auch der aktuelle Entwurf zum neuen Landesentwicklungsplan stößt in Weimar auf Kritik. Die Stadt sieht sich darin weiterhin abgewertet. Dies geht aus einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters hervor, der der Stadtrat gestern zugestimmt hat. Darin wird zwar begrüßt, daß Weimar ein Mittelzentrum mit oberzentralen Teilfunktionen bleiben soll. Bemängelt wird aber ein Zusatz, wonach dadurch die benachbarten Oberzentren Erfurt und Jena durch Weimar nicht beeinträchtigt werden dürften. Das betrifft unter anderem Funktionen als Kongreß- und Universitätsstadt. Der Entwicklungsplan solle sich deshalb einer Wertung oberzentraler Funktionen einer Stadt grundsätzlich enthalten, fordete die Stadtverwaltung. In der Stellungnahme der Stadtverwaltung wird zudem gefordert, "Weimar als drittgrößte Konzentration von Bildungs- und Forschungseinrichtungen in Thüringen" auszuweisen. (mh)
Auf der Eisenbahnlinie zwischen Naumburg und Erfurt werden ab morgen Arbeiten an der Oberleitung durchgeführt. Wei die Deutsche Dahn AG gestern mitteilte, ist der Streckenabschnitt zwischen Apolda und Großheringen betroffen. Deshalb ändern sich die Fahrzeiten der Züge im Regionalverkehr. Einige Züge werden auch durch Busse eersetzt. Die Reisenden werden gebeten, sich an den Aushängen in den Bahnhöfen oder auf der Homepage www.bahn.de unter der Rubrik Fahrplanänderungen zu informieren. Die Bauarbeiten sollen laut Bahn bis zum 01. April beendet sein. (jm)
Für den "Thüringer Innovationspreis" können sich mittelständische Unternehmen noch bis zum 04. April bewerben. Darauf wies jetzt das Wirtschaftsministerium hin, das den Preis auslobt. Mit dem Preis sollen hervorragende Leistungen bei der entwicklung neuer Produkte und Verfahren gewürdigt werden. Auch wer zukunftsweisende Technologien volkswirtschaftlich sinnvoll umsetzt, kann seine Idee einreichen. Die genaue Ausschreibung zum "Thüringer Innovationspreis" kann beim Wirtschaftsministerium in Erfurt oder auf www.th-online.de eingesehen werden. Die Preisträger werden am 18. April im Rahmen des "Thüringer Innovationstages auf der Erfurter Messe geehrt. (jm)
Das Bauhaus-Museum wird im April zum "Museum des Monats". Damit startet die Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen eine neue museumspädagogische Veranstaltungsreihe. In Führungen und Gesprächen werden die Besucher eingeladen, die Sammlungen der einzelnen Häuser nacheinander kennenzulernen und auch einen Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit zu werfen. Dabei wird auch auf die Geschichte der etwa 10-tausend Exponate des Bauhausmuseums eingegangen. Zur Diskussion gestellt werden außerdem die Pläne für einen Erweiterungsbau des Museums. (jm)
Haushaltskonsolidierung scheitert im Stadtrat
Weimars Stadthaushalt steht weiterhin auf keiner festen Grundlage. Überraschend scheiterte gestern der vom Oberbürgermeister vorgelegte Konsolidierungsrahmen im Stadtrat. Dieser sah bis 2008 Einsparungen von mehr als 44 Millionen Euro vor.
Nur die SPD stimmte für die Vorlage, kleine Fraktionen wie die Grünen und die Parteilosen stimmten dagegen. Die große Mehrheit hatte sich der Stimme enthalten, darunter auch die CDU. Damit ist eine Genehmigung des Haushaltes durch die Kommunalaufsicht wieder fraglich.
Die CDU-Fraktion hatte zuvor vergeblich für eine Verschiebung der Abstimmung auf die nächste Sitzung im April plädiert. Bis dahin sollten noch offene Fragen geklärt werden. Unter anderem bemängelte sie, daß die städtischen Eigenmittel für ein neues Gefahrenschutzzentrum unklar seien.
Die Grünen nannten das Konsolidierungskonzept politisch weiterhin unausgegoren. Verbesserungen gegenüber dem ersten Entwurf würden daran nichts ändern. Sie warfen der schwarz-roten Kooperation Handlungsunfähigkeit vor.
(mh)
Die Stiftung Weimarer Klassik will bis zum Ende des Jahres das Jagdhaus in Gabelbach und die Goethegedenkstätte in Stützerbach abgeben. Das bestätigte gestern Ingolf Krause, Leiter des Kulturamtes Ilmenau gegenüber Radio LOTTE. Die Verantwortung solle von der Stiftung auf freie Träger oder die örtliche Gemeinde übertragen werden. Welche Träger dafür in Frage kommen, ist noch unklar. Fest steht allerdings, dass die betroffenen Museen weitergeführt werden sollen, so Ingolf Krause. (pr)
Wielandschule und Eckermannschule werden planmäßig saniert
Wielandschule und Eckermannschule werden bis 2006 planmäßig saniert. Das hat der Stadtrat gestern einmütig beschlossen. Die Wielandschule erhält demnach zusätzlich einen Erweiterungsbau. Die Sanierungsmaßnahmen kosten mehr als 7 Millionen Euro. Drei Millionen davon stammen aus dem Verkaufserlös der städtischen Anteile am Klinikum.
Außerdem stimmten die Stadträte einem Erweiterungsbau für die Stadtverwaltung zu. Dieser soll über einen Kommunalkredit finanziert werden. Der Neubau war notwendig geworden, weil sich viele Gebäude der Verwaltung in einem sehr schlechten Zustand befinden. Zudem sollen Bürgern dadurch die Amtswege erleichtert werden.
(mh)
Städtepartner gegen Rechts
Weimar will ein Projekt "Städtepartner gegen Rechts" ins Leben rufen. Ziel ist ein regelmäßiger Erfahrungs- und Informationsaustausch mit den europäischen Partnerstädten. Nur so könne man der schleichenden Ausbreitung von Extremismus in den Kommunen wirksam begegnen, heißt es zur Begründung. Bereits in der Aprilsitzung des Stadtrates will Oberbürgermeister Germer Vorschläge unterbreiten, wie das Projekt umgesetzt werden könnte. Dazu ist auch eine enge Abstimmung mit der Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus bei Radio LOTTE vorgesehen.
Die Projektidee geht auf einen Vorschlag des parteilosen Stadtrates Hasenbeck zurück.
(mh)
Die Stadtverwaltung hat gestern abend im Stadtrat etliche von der WfU-Fraktion eingebrachte Anträge übernommen. Dazu gehören unter anderem die Erarbeitung eines Mietspiegels für Gewerberäume, das Verbot des Skateboardfahrens in der Fußgängerzone und das kostenlose Kurzzeitparken im Stadtzentrum. Prüfen will die Verwaltung einen weiteren WfU-Antrag, der vorsieht, den Graben zum Goetheplatz wieder zu öffnen. Abgestimmt werden sollen die WfU-Vorschläge in der April-Sitzung des Stadtrates. (jm)