Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 02. September 2005
Die neuen Lehrlinge der Weimarer Stadtverwaltung haben gestern ihre Ausbildung begonnen. Sie sind von Oberbürgermeister Volkhardt Germer feierlich begrüßt worden. Insgesamt konnten 13 junge Menschen als Lehrlinge für Verwaltungsangestellte, Gärtner für Zierpflanzen und Straßenwärter angestellt werden. Damit ist die Stadtverwaltung eine der größten Ausbildungseinrichtungen in Weimar. Momentan befinden sich 18 Lehrlinge im zweiten und dritten Lehrjahr. Seit 1990 wurden 182 Jugendliche in Weimars öffentlichem Dienst ausgebildet. (jm)
Schüler und Lehrer der Weimarer Musikschule "Ottmar Gerster" haben gestern Nachmittag gegen die Kürzungen der Landeszuweisungen für ihre Schule protestiert. Die Streichung von etwa 50-tausend Euro im laufenden Jahr würden zu Einschnitten im Unterrichtsprogramm führen, hieß es. Musikschul-Zweckverbandschef Michael Hasenbeck vom Weimarwerk warf der Landesregierung vor, sich auf Raten aus ihrer Verantwortung zurückzuziehen. Direktor Hartmut Geppert nannte auch Kürzungen beim Personal der Musikschule "unausweichlich", wenn das Land seine Kürzungspläne wahrmache. Die Proteste in Weimar waren Teil eines landesweiten Aktionstages der Musikschulen. (jm)
Bisher haben sich etwa 1600 Weimarer Bürger dafür entschieden, ihre Stimme zur Bundestagswahl per Brief abzugeben. Das gab die Stadtverwaltung gestern bekannt. Die Wähler wurden aufgefordert, ihre Briefwahlanträge ausreichend zu frankieren, da die Stadt sonst Strafporto zahlen muß. (jm)
Weimars Stadtwerke und die Stadtentsorgung haben ihre Verträge mit der Stadt über öffentliche Anlagen und Immobilien zum Jahresende gekündigt. Das teilte Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf gestern mit. Die betreffenden Tochterfirmen der Stadt wollen mehr Geld führ ihre Dienstleistungen. Wolf äußerte sich verständnisvoll. Die Unternehmen müßten schon kostendeckend arbeiten. Angesichts steigender Energiepreise müßten die Verträge mit der Stadt neu ausgehandelt werden. (jm)
Der 16. Weimarer Töpfermarkt wird heute Mittag auf dem Marktplatz eröffnet. Bis zum Sonntag werden Keramik- und Tonwaren von Mitgliedern der Thüringer Töpferinnung und Gästen aus sieben weiteren Bundesländern angeboten. Höhepunkte des diesjährigen Töpfermarktes sollen die Ausstellung der Gesellenstücke der Thüringer Innung sowie morgen die traditionelle Freisprechung der Lehrlinge sein. Die Aktion "Fliesen für das Atrium" bietet Besuchern die Möglichkeit, Kacheln selbst herzustellen, die die Wandfläche im Atrium schmücken sollen. (ob)
Die Weimarer CDU hat einzelne Sozialdemokraten bezichtigt, den Dezernenten Dirk Hauburg diffamieren zu wollen. Hauburg war vorgeworfen worden, während seiner Dienstzeit Wahlwerbung für die CDU gemacht zu haben. Er soll am Dienstag nachmittag an einem Infostand der CDU Handzettel verteilt haben. Dafür hätte er einen Termin beim Innenstadtverein abgesagt, hieß es. Hinter dem Vorwurf steht unter anderen der SPD-Stadtrat Joachim Trommsdorf. Aus der CDU hieß es dazu jetzt, die SPD solle sich lieber auf ihren eigenen Wahlkampf konzentrieren. Dabei dürfe sie natürlich auch auf ihren eigenen Dezernenten zurückgreifen. SPD-Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf hat sich unterdessen hinter seinen CDU-Kollegen Hauburg gestellt. Wolf verwies gestern auf die generell ungeregelte Arbeitszeit der Beigeordneten. (mh/jm)
Blitzeinschläge haben heute morgen den Bahnverkehr um den Knotenpunkt Erfurt lahmgelegt. Betroffen waren auch Zugverbindungen nach Weimar. Dadurch kommt es nach Meldungen der Deutschen Bahn noch bis in den späten Vormittag zu Verspätungen. (jm)
Brandursache bei Anna-Amalia weiter ungeklärt
Die Ursache des Brandes der Anna-Amalia-Bibliothek vor einem Jahr ist weiter unklar. Das bestätigte jetzt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Erfurt gegenüber Radio LOTTE Weimar. Im Zuge der Rekonstruktionsmaßnahmen des Rokokosaales seien Gebäudeteile zugänglich, die vorher nicht zugänglich gewesen seien. Deshalb habe man die Kriminalpolizei beauftragt, hier weitere Untersuchungen vorzunehmen. Dagegen wollten Kripo-Sprecher noch nichts von einem Ermittlungsauftrag der Staatsanwaltschaft wissen. Die in der Zeitung geäußerte Vermutung, Schwamm im Holz hätte wie eine Zündschnur gewirkt, hält die Staatsanwaltschaft für eine Spekulation. Woher die in der TA vermeldeteten Erkenntnisse stammten, vermochte die Staatsanwaltschaft gleichermaßen nicht zu benennen.
(jm)
Amalia-Direktor reagiert auf Zeitungsberichte zurückhaltend
Der Direktor der Anna-Amalia-Bibliothek, Michael Knoche, hat auf Zeitungsveröffentlichungen zur Brandursache zurückhaltend reagiert. Radio LOTTE Weimar gegenüber sagte Knoche, dies sei für ihn nicht vorrangig von Interesse. Zudem habe die Thüringer Allgemeine schon immer sehr gerne über den Brand spekuliert. Er wolle sich lieber auf das Gutachten des BKA verlassen.
Die TA hatte heute gemeldet, daß es möglicherweise andere Ursachen gebe, als bislang angenommen. Die Ermittlungen des BKA gingen davon aus, daß der Brand durch ein defektes Elektrokabel verursacht wurde. An der fraglichen Stelle hätte sich aber gar kein Kabel befunden, heißt es in der Zeitung. Vielmehr hätte akuter Schwamm wie eine Zündschnur wirken können, so die Vermutung der TA.
(mh/jm)
Aktion Lesezeichen will Verfall alter Bücher aufhalten
Mit der Aktion "Lesezeichen" hat heute ein Jahr nach dem Brand in der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek eine bundesweite Kampagne begonnen, die auf vom Verfall bedrohte Bücher und Handschriften hinweisen soll. Getragen wird die Aktion von der "Allianz zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts", ein Zusammenschluss der größten deutschen Staats- und wissenschaftlichen Bibliotheken. Deutschlandweit seien mehr als 60 Millionen Bände des schriftlichen Erbes ernsthaft bedroht, heißt es von der "Allianz". Ursache seien vor allem natürliche Alterung, intensive Benutzung, saures Papier und Tintenfraß.
Um die Weimarer Bestände zu sichern, richtet das Bunde-Katastrophenamt eine Sicherheits-Verfilmungsstelle beim Thüringischen Hauptstaatsarchiv ein. Ab Oktober sollen dann mit der Faust-Sammlung die ersten Bestände der Anna-Amalia-Bibliothek auf Mikrofilm gespeichert werden.
(jm/wk)