Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 14. Juni 2017
Bürgerbündnis geht in Klausur
Das Bürgerbündnis gegen Rechts beginnt zur Stunde eine Klausur. So abgeschieden wie die Ankündigung vermuten läßt, ist allerdings weder der Ort noch die Veranstaltung. Das Treffen findet im "mon ami" statt und ist offen für alle Interessierten. Man wolle sich darüber austauschen, wo das Bündnis stehe, welche Erwartungen es gebe und wie es wohin gehe. Sollte heute nicht alles zur Sprache kommen, sei der Abend ein Auftakt für weitere Treffen zu diesem Thema, heißt es. Die Moderation der Veranstaltung hat Katja Fiebiger von der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus. (wk)
Verwaltungsgericht entscheidet gegen Schweinehalter
Das Verwaltungsgericht Weimar hat das Schweinehaltungsverbot gegen den früheren Thüringer Bauernpräsidenten Klaus Kliem bestätigt. Demnach gilt als rechtmäßig, daß Kliem auf unbestimmte Zeit untersagt ist, Schweine zu halten und zu betreuen. Dessen Eilantrag, das Verbot vorläufig auszusetzen, haben die Weimarer Richter jetzt zurückgewiesen. Der Antragsteller habe wiederholt und auch grob gegen Vorschriften für die Haltung von Tieren verstoßen, heißt es. Es bestünde auch die hinreichend begründete Annahme, daß der Tierhalter weiterhin derartige Zuwiderhandlungen begehen werde. Er habe trotz mehrfacher Beanstandungen die Mißstände in seinen Ställen nicht abgestellt. Bei den Kontrollen seien immer wieder Schweine festgestellt worden, die krank waren und nicht behandelt oder in zu kleinen Kastenständen gehalten wurden. Diese Zustände hätten den Tieren erhebliche und länger anhaltende Schmerzen, Leiden und Schäden zugefügt, so das Gericht. (wk)
FC Carl Zeiss nimmt Eintrittspreise nach Angebot und Nachfrage
Der Fußballclub Carl Zeiss staffelt in der dritten Liga seine Eintrittspreise nach Angebot und Nachfrage. So werden Jenas Punktspiel-Gegner im Ernst-Abbe-Sportfeld künftig in drei Kategorien eingeteilt. Danach müssen die Fans am meisten bei Spielen gegen die ostdeutschen Vereine zahlen. Das sind Erfurt, Rostock, Zwickau, Chemnitz, Halle und Magdeburg. Beim Antritt der stärkeren westdeutschen Gegner wird der Mittel-Preis angesetzt, so etwa bei Karlsruhe, Unterhaching oder Paderborn. Die dritte Preiskategorie gilt für Spiele gegen Vereine wie Aalen, Großaspach oder Sportfreunde Lotte. Die Unterschiede in den Eintrittspreisen bewegen sich bei Stehplätzen zwischen 10 und 12, bei Sitzplätzen auf der Tribüne zwischen 24 und 28 sowie auf der Gegengeraden zwischen 13 und 17 Euro. Begünstigt werden Fans mit einer "Ostduell-Dauerkarte". Mit den gestaffelten Preisen werde auch der jeweilige Sicherheitsaufwand berücksichtigt, heißt es vom Verein. (wk)
Verfassungsgericht verhandelt über Volksbegehren
Der Verfassungsgerichtshof in Weimar erörtert am Vormittag die grundsätzliche Zulässigkeit von Volksbegehren in Thüringen. Eigentlich sollte es um die Kontrollklage der Landesregierung auf Rechtmäßigkeit des Volksbegehrens gegen das Vorschaltgesetz zur Gebietsreform gehen. Die Klage wurde aber gestern zurückgezogen. Die Verfassungsprüfung habe sich erledigt, weil das Gesetz für nichtig erklärt worden sei, hieß es aus Erfurt. Die Weimarer Richter wollten dennoch, wie sie erklärten, "über den Sachverhalt verhandeln". An dem Fall gebe es ein öffentliches Interesse. (wk)
JUL-Gesellschaft baut Bio-Großküche
Die gemeinnützige Gesellschaft "Jugend Umwelt Leben" JUL will an ihrem Sitz im alten Schöndorfer Gut eine Bio-Großküche für ihre Kindergärten bauen. Laut heutigem Pressebericht über das Vorhaben soll die Produktionsstätte auf dem seit Jahrzehnten ungenutzten Gelände neben dem Teich in Schöndorf entstehen, rund 30 Arbeitsplätze würden geschaffen. Täglich könnten 1.600 Mahlzeiten für die JUL-Kindergärten in Weimar, Erfurt und dem Landkreis gekocht werden. Möglich wären an die 2.500 Essen, so daß auch Kindergärten anderer Träger, Schulen oder Senioreneinrichtungen beliefert werden könnten. Der Bauantrag sei gestellt, Baubeginn könnte noch in diesem Herbst sein, heißt es. Die Investitionssumme von 1,8 Millionen Euro wolle JUL ohne Fördermittel aufbringen. -
Die versprochene Bio-Qualität des Essens werde durch ein Schweizer Verfahren garantiert, heißt es weiter. Vitamine und andere Inhaltsstoffe blieben erhalten, weil das fertige Essen nicht schockgefrostet, sondern nur soweit heruntergekühlt würde, daß keine Kristalle entstünden, die die Zellstruktur zerstörten. In den Einrichtungen nur mit Heißluft erwärmt, schmecke das Essen dann wie frisch gekocht. (wk)
Herderschule heißt nicht mehr "Herderschule"
Das "Förderzentrum Herderschule" heißt jetzt nur noch "Staatliches regionales Förderzentrum Weimar". Der Zusatz "Herderschule" wurde auf Wunsch von Lehrern, Eltern und Schülern aus dem Namen gestrichen. Dem Antrag der Schulkonferenz habe jetzt das Thüringer Bildungsministerium zugestimmt, heißt es von der Stadtverwaltung. Damit sei der Namenswechel vollzogen. In den Sommerferien werde die Weimarer Wohnstätte als Eigentümerin des Hauses die Schriftzüge "Herderschule" am Schulgebäude und am Eingangsbereich der Schule zurückbauen. -
Als Grund für die Namensänderung werden von der Schulkonferenz die offenbar verfestigten Vorurteile gegenüber der "Herderschule" angegeben. Schüler würden mit der Namensnennung ausgegrenzt und bei der Suche nach Praktikums- und Ausbildungsmöglichkeiten benachteiligt. Außerdem werde mit der Streichung das Zusammenwachsen der beiden Schulgemeinschaften verbessert. Die Herderschule hatte im vergangenen Jahr die Schüler der aufgelösten Sprachheilschule dazubekommen. Gefördert wird nun das Lernen, das Sprechen sowie die emotionale und soziale Entwicklung. (wk)
Apolda begrüßt 100.000. Landesgartenschau-Gast
In Apolda ist gestern nach 42 Tagen Öffnungszeit der 100-tausendste Gast der Landesgartenschau empfangen worden. Mit Blumen, einem Präsentkorb und Wein wurde Frau Diane Schütz aus Mühlhausen begrüßt. Die Geschenke überreichten der Geschäftsführer der Landesgartenschaugesellschaft sowie Apoldas Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand und ein Vertreter des Hauptsponsors Sparkasse Mittelthüringen. Die Jubiläums-Besucherin sagte laut DPA, sie sei noch nie zuvor in Apolda gewesen, sie habe vorher auch noch nie eine Landesgartenschau besucht. -
Die grüne Präsentation Thüringens geht noch bis Ende September. Bis dahin werden 350.000 Besucher erwartet. (wk)
Meldung vom Sport
Wie gestern von den Vereinen mitgeteilt, wird das im Januar ausgefallene Fußball-Freundschaftsspiel zwischen Rot-Weiß Erfurt und Borussia Dortmund am 6. August ab 17 Uhr im Steigerwaldstadion nachgeholt - einen Tag nach dem Supercup-Spiel der Dortmunder gegen Bayern München. Die zur feierlichen Eröffnung der Erfurter Multifunktionsarena angesetzte Erfurt-Dortmund-Partie war im Januar wegen Nebels abgesagt werden. Der Flieger der Borussen kreiste knapp eine Stunde über Erfurt, konnte aber wegen der schlechten Sicht nicht landen. (wk)