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Weimar-Nachrichten vom 08. November 2017
Stadtrat soll Kulturstadtvertrag beschließen
In der soeben begonnenen Stadtratsitzung soll der strittige Kulturstadtvertrag zwischen Weimar und dem Freistaat beschlossen werden. CDU- und weimarwerk-Fraktion hatten angekündigt, dagegen zu stimmen. Der Vertrag schreibe lediglich die Selbstverständlichkeit fest, daß Weimars überregional wirkenden Kulturinstitutionen angemessen vom Freistaat finanziert werden, so die Kritik. Er bringe für die Stadt keine finanzielle Verbesserung, es entstünden eher Nachteile. Durch die Festschreibung von Leistungen würden die Handlungsmöglichkeiten des Stadtrates eingeschränkt. Von den Befürwortern heißt es, der Vertrag anerkenne erstmals Weimars besondere Rolle als kultureller Leuchtturm Thüringens und sichere die freistaatlichen Zuwendungen auch für Zeiten, wo das Land über weniger Geld verfügen werde. -
Von den weiteren fast 30 Abstimmungsvorlagen der heutigen Stadtratsitzung scheint auch die neue Friedhofssatzung strittig. Mit der sollen die Bestattungsgebühren angehoben werden. Kritik daran haben Sozialausschußvorsitzender Karl-Heinz Kraass von der CDU und Stellvertreterin Petra Seidel vom weimarwerkBürgerbündnis angekündigt. (wk)
Weimar lädt zum Rendezvous mit der Geschichte
Das zum Wochenende in Weimar angesagte "Rendez-vous mit der Geschichte" hat in der kommenden Stunde seine Auftaktveranstaltung. In der Eckermann-Buchhandlung gibt es eine moderierte Lesung mit dem Berliner SPD-Politiker palästinensischer Herkunft Raed Saleh. Vorgestellt wird sein Buch "Ich deutsch. Die neue Leitkultur." Morgen wird im Vorfeld des Geschichtsfestivals ins Mehrgenerationenhaus Weimar-West zu einem Filmabend eingeladen. Gezeigt wird der französische Streifen "Monsieur Claude und seine Töchter". -
Thema des diesjährigen Rendez-vous ist die Geschichte von Beziehungen und Beziehungsgeschichten "Auf Augenhöhe". Dazu werden von Freitag bis Sonntag fast 30 Veranstaltungen in Weimar angeboten. Zu den über 60 Referenten gehören Historiker, Soziologen, Politikwissenschaftler und Journalisten aus sieben Ländern. Sie greifen nach Veranstalterangaben aktuelle Geschehnisse auf und vergleichen sie mit der Geschichte. Ungekehrt werden historische Texte aktuellen Problemen gegenübergestellt. Zum Eröfnungsabend mit Schauspieler-Lesung und Chanson wird am Freitag in die Alte Notenbank Steubenstraße eingeladen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. (wk)
Tatort-Team dreht "Die robuste Roswitha"
Im Weimarer Land haben jetzt die Dreharbeiten für den siebten Weimar-Tatort begonnen. In der neuen Folge ermittelt das Duo Lessing-Dorn unter dem Arbeitstitel "Die robuste Roswita". Bei dem Fall soll sich alles um Thüringer Klöße drehen. Ermordet wurde Kloßmäzen Christoph Hassenzahl. -
Unterdessen gab die Produktionsfirma bekannt, daß der fünfte Weimar-Tatort zum gleichen Termin auf den Sender kommt, wie der erste. "Der wüste Gobi" wird demnach, wie 2013 "Die fette Hoppe", am zweiten Weihnachtsfeiertag sein Unwesen auf der Mattscheibe treiben. Zur Voraufführung der Kriminalgroteske wird wieder ins Deutsche Nationaltheater eingeladen und zwar zum 20. Dezember. Der sechste Weimar-Tatort, "Der kalte Fritte", hat noch keinen Sendetermin. (wk)
Bauhaus-Universität vermißt Professor Donath
Der Wissenschaftler an der Bauhaus-Universität Dirk Donath wird in Äthiopien vermisst. Wie heute die "Thüringer Allgemeine" berichtet, fehle von dem Mann seit vier Wochen jede Spur. Die Zeitung beruft sich dabei auf das Auswärtige Amt und die Universität. Dem Bericht zufolge lebt Donath seit 2008 in dem ostafrikanischen Land. Er ist von der Bauhaus-Uni an die Universität in der Hauptstadt Addis Abeba entsandt und besetzt dort den Lehrstuhl für Baukonstruktion und Entwerfen. Vor vier Wochen soll der 58-Jährige mit Freunden ein Gebiet erkundet und dann ein Nachtlager aufgeschlagen haben. Er habe sich für einen Moment von der Gruppe absetzen wollen und sei nicht zurückgekehrt. Eine Suchaktion sei ergebnislos verlaufen. Der Fall sei dem Auswärtigen Amt in Berlin bekannt, heißt es weiter. Die Botschaft in Addis Abeba stehe mit den örtlichen Behörden und der Familie des Betroffenen in engem Kontakt. (wk)
Stadtschloß schließt im Sommer für dreieinhalb Jahre
Das Stadtschloß wird im nächsten Jahr ab dem 2. Juli für mindestens dreieinhalb Jahre für Besucher geschlossen. Solange soll der erste Abschnitt der bereits mehrfach angekündigten Generalsanierung dauern, hieß es nach der gestrigen Ratssitzung der Klassik-Stiftung. Dernach ist vorgesehen, zunächst den Ostflügel umzubauen. Durch den sollen die Besucher künftig über das berühmte Gentzsche Treppenhaus zum Museumsrundgang geleitet werden. Die anderen Schloßflügel würden in dieser Bauphase zunächst nur brandschuztzsicher gemacht. Überdies entsteht in der Zeit im Bereich des Burgplatzes das unterirdische Depot für die Graphischen Sammlungen mit direkter Anbindung an den Südflügel. -
Im weiteren hat der Stiftungsrat das Konzept für das Museumsquartier am künftigen Bauhaus-Museum vorgestellt. Demnach soll das Neue Museum in einer ständigen Ausstellung die Wegbereiter des Bauhauses von der Weimarer Malerschule bis zu Henry van de Velde zeigen. Im sogenannten "Sauckeltrakt" des ehemaligen Gauforums zieht die Zwangsarbeiter-Ausstellung der Buchenwald-Gedenkstätte ein. Das Bauhaus-Museum vollende dann den Rundgang von der Vormoderne in die Gegenwart. Mit dem Bau liege man zeitlich und finanziell im Plan. Am kommenden 30. November werde Richtfest gefeiert. (wk)
Standesamt bietet exklusive Räume zur Trauung
Heiratswillige können sich künftig auch in der Petersenbibliothek im Goethe-Schillerarchiv oder im Roten Turm der Orangerie Belvedere standesamtlich trauen lassen. Derzeit ist das nur im Trauzimmer des einstigen Wilhelm-Ernst-Gymnasiums am Herderplatz möglich. Die Angebote hat jetzt Weimars Standesamt unterbreitet, weil die Nachfrage nach Trauungen in außergewöhnlicher Umgebung groß sei. Ein Drittel der in der Goethestadt getrauten Paare seien Gäste, die nur zum Heiraten nach Weimar kämen, hieß es gestern im Rathaus. In der Petersenbibliothek sei das Heiraten ab kommenden Jahr von Mai bis September jeden zweiten Samstag im Monat mit bis zu 65 Personen möglich. Auch im Roten Turm würde ab Mai getraut, allerdings nur sechs bis acht Paare pro Jahr und auch nicht an Wochenenden. Der kleine Raum biete auch nur Platz für 15 Gäste. Die Gebühr für die Extra-Räume neben den Standesamtskosten soll 300 Euro betragen. (wk)
Läden dürfen Heiligabend nur in Ausnahmefällen öffnen
Das Landes-Sozialministerium hat jetzt die besonderen Ladenöffnungszeiten für den diesjährigen Heiligabend mitgeteilt - er fällt auf einen Sonntag. Die meisten Geschäfte bleiben deshalb an diesem Tag geschlossen. Dies sehe das Thüringer Ladenöffnungsgesetz so vor, heißt es. Ausnahmen gelten für Apotheken und Tankstellen, die ganztägig öffnen dürfen. Bis 17 Uhr dürfen Geschäfte auf Bahnhöfen, bis 14 Uhr ausgewählte Verkaufsstellen in Kur-, Ausflugs- und Erholungsorten öffnen. Außerdem dürfen Bäckereien und Blumenläden bis 14 Uhr Kunden bedienen, allerdings insgesamt nicht länger als drei Stunden. Ebenso ist der Weihnachtsbaumverkauf geregelt. (wk)