Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 15. März 2019
Schüler demonstrieren für mehr Klimaschutz
Rund 300 Schüler und Studenten haben heute Mittag auf dem Goetheplatz für mehr Klimaschutz demonstriert. Sie beteiligten sich an der heute bundes- und weltweit organisierten Schüler-Freitags-Demo "Fridays for Future". Damit gehörte Weimar zu den 180 Orten in Deutschland und den 89 Ländern der Erde, in denen heute Jugendliche für das Klima in den Schulstreik traten. In Thüringen waren außer in Weimar Schüler in Jena, Eisenach, Gera, Nordhausen, Mühlhausen und Erfurt auf der Straße. "Wir streiken für eine Zukunft, in der wir gut auf diesem Planeten leben können", hieß es. Erstmalig hatten sich Weimarer Jugendliche vor 14 Tagen am "Friday for Future" beteiligt. Da waren an die 200 Schüler auf dem Theaterplatz zusammengekommen. (wk)
Grüne benennen Straßen nach bedeutenden Frauen
In einer sogenannten "Guerilla-Aktion" haben heute Weimars Grüne fünf Plätzen und Straßen in der Altstadt demonstrativ Namen von Frauen gegeben. Anlaß der zeitweiligen Umbenennung war der heutige 140. Geburtstag von Marie Juchacz, der ersten Frau, die je in einem deutschen Parlament gesprochen hat: vor 100 Jahren vor der Nationalversammlung im Weimarer Deutschen Nationaltheater. Folglich wurde aus dem Theaterplatz "Marie-Juchacz-Platz". Vier umliegende Straßen wurden jeweils mit einer weiteren bedeutenden Parlamentarierin der Nationalversammlung geehrt. Dabei handelt es sich um Louise Schroeder, Minna Schilling, Clara Bohm-Schuch und Antonie Pfülf. Symbolisch umbenannt wurden dafür die Wielandstraße, der Zeughof, die Schützengasse und die Dingelstedtstraße. Frauen seien im Stadtbild stärker zu würdigen, so das genannte Anliegen der Grünen. Demnach sollte die Aktion auf den Mißstand aufmerksam machen, daß es in Weimar zehn Mal so viele Straßenschilder mit Männer- als mit Frauennamen gibt. (wk)
Ehrhard Warneke stirbt mit 85 Jahren
Der langjährige Opernregisseur und Operndirektor des DNT, Ehrhard Warneke ist tot. Wie heute vom Deutschen Nationaltheater bekanntgegeben, starb Warneke am Montag im Alter von 85 Jahren. Mit ihm sei eine prägende Gestalt des Weimarer Musiktheaters gegangen, heißt es. Er habe fast 30 Jahre das künstlerische Profil des Musiktheater-Ensembles und den Spielplan des DNT geprägt. Dabei habe sich Ehrhard Warneke als einfühlsamer Regisseur des klassischen Repertoires, vor allem aber als Entdecker und experimentierfreudiger Interpret zeitgenössischer Musiktheaterwerke einen Namen gemacht – auch über Weimar hinaus unter anderem in Berlin, Leipzig, Oslo und Bratislava. -
Ehrhard Warneke wurde 1934 in Leipzig geboren und studierte dort sowie in Berlin Orchestermusik und Musiktheaterregie. Nach Stationen in Chemnitz und Meiningen holte ihn 1970 Harry Kupfer als Oberspielleiter ans DNT, wo er als dessen Nachfolger bis 1999 Operndirektor war. Zu seinen mit etlichen Kunst- und Regiepreisen gewürdigten Arbeiten gehörten insgesamt 56 Inszenierungen des klassischen und zeitgenössischen Musiktheaters. Seine letzte Arbeit am DNT war 2001 Hindemiths "Mathis der Maler". (wk)
"Eigenheim" beginnt Ausstellungsreihe "Schaufenster Bauhaus100"
Die Galerie Eigenheim Weimar-Berlin eröffnet morgen die erste Ausstellung der angekündigten Reihe "Schaufenster Bauhaus100". In der Vertretung in Berlin-Charlottenburg geht es bis zum 28. April um "Neue Technologien und Materialien in der Kunst". Gezeigt werden Arbeiten von Studierenden, Lehrenden und Ehemaligen aus allen vier Fakultäten der Bauhaus-Universität. Mit der Weimarer Hochschule sind insgesamt vier Expositionen in Berlin ausgeschrieben. Die kommenden Themen heißen "Digitalität im Alltag, "Ökonomie und Soziales" sowie "Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein". Die Ausstellungen werden laut Ankündigung von Vorträgen, Performances, Workshops und Aktionen im öffentlichen Raum begleitet. (wk)
Wasserbüffel pflegen Seeteich Blankenhain
Am Blankenhainer Seeteich bei Weimar sind heute zwei Wasserbüffel angesiedelt worden. Das Pärchen besteht aus einem 3 Jahre alten Bullen namens Hektor und einer 16-jährigen Kuh namens Rosine, die bereits von Hektor trächtig ist. Die Büffel kommen vom Naturerlebnishof Hausen, der seine Tierproduktion aufgegeben hat. Sie sollen nun das über 15 Hektar große Naturschutzgelände pflegen, hieß es vom Landschaftspflegeverband Mittelthüringen. Der hat heute die asiatischen Rinder antransportiert und ist nun für die Tiere in Blankenhain zuständig. Wasserbüffel würden in Feuchtgebieten die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten enorm verbessern, erklärte Betreuerin Peggy Wilhelm. Die Tiere förderten durch die Anlage von Suhlen sogenannte Pionierarten. Zufüttern müsse man nur im Winter. -
Der Blankenhainer Seeteich bietet mit den angrenzenden Wiesenflächen bereits zahlreichen Wasservögeln und anderen Tieren Lebensraum. Eigentumer des Geländes ist die NABU-Stiftung, Betreuer der Regionalverband Weimar-Apolda. (wk)
Museums-Initiative wird zum Verein
Weimars Bürger-Initiative "Unser Museum bleibt" hat sich gestern Abend in einen Förderverein gewandelt. Etwa 150 Personen zogen zuvor protestierend und mit musikalischer Begleitung vom Museum für Ur- und Frühgeschichte zum Dorint-Hotel, in dem die Vereinsgründung stattfand. In den Vorstand des Vereins wurden 11 Personen gewählt, Vorsitzender ist der SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Hartung, vertreten wird er vom Freundeskreisvorsitzenden des Goethe-Nationalmuseums Dieter Höhnl, Julia Sieber von der Partei Die Linke und CDU-Landtagsabgeordneter Jörg Geibert. - Der Förderverein ersetzt die vormalige Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt des Landesmuseums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in der Stadt eingesetzt hat. Der Verein will nun Geld für die Modernisierung des Museums sammeln und nach Angaben des Vorsitzenden Vermittler und Ansprechpartner für die Landesregierung sein. (cf)
Grüne ehren Juchacz
Weimars Grüne wollen heute Vormittag auf dem Theaterplatz Marie Juchacz ehren. Die erste Frau, die je in einem deutschen Parlament gesprochen hat, habe heute ihren 140. Geburtstag, so die Begründung für die besondere Aktion im Kommunalwahlkampf. So würden auch die beiden grünen Spitzenkandidatinnen für die Stadtratswahl im Mai Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt und Ines Bolle dabei sein. -
Marie Juchacz gehörte zu den Frauen, die Anfang des 20. Jahrhunderts das Frauenwahlrecht in Deutschland erstritten. Mit der SPD gründete sie überdies die Arbeiterwohlfahrt. Die Stadt erinnert an ihre in der Weimarer Nationalversammlung gehaltene Rede mit einer Tafel zur Namensgebung in der Stadtverwaltung Schwanseestraße. Dort ist im Februar 2010 auf Antrag der Grünen der Tagungsort des Stadtrates "Marie-Juchacz-Saal" benannt worden. (wk)
Opern-Professor Reinhard Schau stirbt mit 83 Jahren
Der langjährige Opernprofessor und Ehrensenator der Liszt-Hochschule Reinhard Schau ist tot. Wie gestern bekannt geworden, starb er am Samstag im Alter von 83 Jahren. Schau lehrte mehr als 20 Jahre lang in Weimar und prägte in dieser Zeit die szenische Ausbildung ganzer Generationen von jungen Sängern. "Wir trauern um einen hochengagierten Freund, der sich jahrzehntelang um das Blühen und Gedeihen der Musikhochschule verdient gemacht hat", so Präsident Christoph Stölzl im Nachruf der Hochschule. -
Der 1935 in Lyck in Ostpreußen geborene Reinhard Schau studierte Opernregie in Halle und Berlin, war danach Opernregisseur und Operndirektor in Schwerin und Magdeburg und kam 1974 nach Weimar. Als Regisseur und Lehrender erarbeitete er mehr als einhundert Musiktheaterinszenierungen, unter anderem am Deutschen Nationaltheater. 1991 war Schau Mitgründer des Fördervereins der Musikhochschule, dem er bis 2014 insgesamt 17 Jahre vorstand. Seiner Initiative ist auch das Studiothetaer Belvedere zu danken. Außerdem verfaßte er mehrere Bücher. (wk)
NGG warnt vor Fachkräfteverlust
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG hat die Weimarer Hotel- und Gaststättenbranche vor dem Verlust von Fachkräften gewarnt. Um das hohe Niveau der Touristenbesuche halten zu können, müsse die Beschäftigung im Gastgewerbe attraktiver werden, heißt es in einer aktuellen Erklärung. Das fange bei einer guten Ausbildung an und reiche bis zur Bezahlung nach Tarif. Ein Hauptgrund des zunehmenden Fachkräftemangels seien die immer extremeren Arbeitszeiten, so die NGG weiter. So seien in den vergangenen Jahren die Schichten deutlich länger und die Erholungszeiten kürzer geworden. Das mache nicht jeder ewig mit. -
Anlaß der Gerwerkschaftsforderung sind die aktuellen Zahlen der Städtekette Erfurt-Weimar-Eisenach-Jena. Demnach entsprechen deren 2018 gezählte 2,3 Millionen Gästeübernachtungen 26 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. (wk)
Airport schließt weitere Fluglücken
Der Flughafen "Erfurt-Weimar" kann weitere nach der Germania-Insolvenz enstandene Fluglücken schließen. Nach Mitteilung des Geschäftsführers Uwe Kotzan können im Sommer nun auch die Türkei und Ägypten wieder regelmäßig angeflogen werden. Dafür seien drei weitere türkische Airlines und die Fluggesellschaft FlyEgypt gewonnen worden. Auch nach Bulgarien und Ungarn könnten wieder häufiger Flieger gehen. Noch keinen Ersatz gebe es für die Verbindungen nach Griechenland, auf die Kanarischen Inseln, nach Madeira oder Portugal. Vor drei Wochen wurde mitgeteilt, daß die österreichische Fluggesellschaft "LaudaMotion" vom 16. Juni an zweimal wöchentlich von Erfurt nach Mallorca fliegt. "Germania" hatte die Flüge dreimal die Woche angeboten. (wk)