1.500 Menschen protestieren in Jena gegen Naziaufmarsch
Nachricht vom 10.November 2016
In Jena haben am Abend rund 1.500 Menschen gegen den Nazi-Fackelmarsch zum Jahrestag der Reichspogromnacht protestiert. Dabei wurden die Gegendemonstranten von engagierten Anwohnern des als bürgerlich geltenden Stadtviertels unterstützt. Wie Beobachter mitteilen, beschallten sie die rechten Anhänger mit lautstarker Musik und Schlägen auf Töpfen. Einige hätten versucht, mit einem Wasserschlauch die Fackeln zu löschen. Mehrere hundert Polizisten aus Thüringen, Sachsen, Bayern und Berlin sorgten dafür, daß die rund 80 Neonazis ihren provokativen Aufmarsch zum 9. November ungehindert fortsetzen konnten. Aufgeboten wurde das gesamte Repertoire: Dabei Polizeihunde, Wasserwerfer, Räumfahrzeug, Hubschrauber, "Hamburger Gitter". Einige Gegendemonstranten hätten versucht, eine Absperrung zu durchbrechen, heißt es im Polizeibericht. Demnach haben die Beamten Pfefferspray eingesetzt und fünf Demonstranten vorläufig festgenommen. Vier Polizisten seien verletzt worden. Laut Jenaer Aktionsnetzwerk gegen Rechts hat sich der vorbestrafte Neonazi-Anmelder David Köckert ausdrücklich bei der Stadt Jena für den reibungslosen Ablauf bedankt und ein Wiederkommen angekündigt. (wk)
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