Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 04. November 2016
DNT präsentiert erste große Koproduktion mit Erfurt
Die erste große Erfurt-Weimarer Opern-Koproduktion hat morgen am DNT Premiere. Einstudiert mit Sängern beider Häuser kommt die Wagner-Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" zur Aufführung. Es sei das erste Mal, daß sich Erfurts und Weimars Opernchöre in voller Besetzung für eine Aufführung vereinen, heißt es vom Nationaltheater. Damit stünden allein schon 80 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne. Musikalisch geleitet wird die Weimarer Aufführung vom neuen Generalmusikdirektor Kirill Karabits. Im Orchestergraben sitzt die Staatskapelle Weimar. In Erfurt hatte das fünfstündige Werk bereits am 29. Mai Premiere. Sie wurde mit dem Philharmonischen Orchester, verstärkt von der Philhamonie Gotha, unter Leitung von Joana Mallwitz bestritten. Inszeniert hat "Die Meistersinger" die bulgarisch-deutsche Opernregisseurin Vera Nemirova. Ihre Erfurter Premiere erntete lang anhaltenden Applaus und "Bravos" für das Dirigat und die Sänger-Darsteller. Auf geteiltes Echo stieß die Regiekonzeption, für die es auch "Buh"-Rufe gab. (wk)
Literarische Gesellschaft lädt zur Lyriknacht
Die Literarische Gesellschaft und die Thüringer Jazzmeile haben für heute Abend zur 15. Mitteldeutschen Lyriknacht nach Weimar geladen. Im Gewölbe der Stadtbücherei tragen vier Dicht-Künstler aus München, Leipzig und Bonn aus ihren neuesten Werken vor. Angekündigt sind Michael Krüger, Anja Kampmann, Martina Hefter und Dominik Dombrowski. Sie würden einen Eindruck von der Vielstimmigkeit deutscher Liebeslyrik vermitteln, heißt es. Die Autorenauswahl traf die Bauhaus-Uni-Absolventin, freie Künstlerin und Dichterin, Nancy Hünger, die die Veranstaltung auch moderiert. Musikalisch umrahmt wird die Lyriknacht vom Jazz-Trio Stefan Nagler. (wk)
Galerie Schloss Ettersburg zeigt Hansen-Bahia
Die Galerie Schloss Ettersburg eröffnet zur kommenden Stunde eine Ausstellung mit Bildern von Karl-Heinz Hansen-Bahia. Damit werden Werke des vor allem in Brasilien tätigen Künstlers erstmalig in den neuen Bundesländern gezeigt. Zu sehen sind 32 schwarz-weiße und mehrfarbige Handdrucke von Holzschnitten aus den Jahren 1957 bis 1975. Kurator der Ausstellung ist Hans-Dieter Mück. Der betrachte den Künstler als Weltenbummler, der in Odysseus sein Alter Ego sehe, heißt es. -
Karl-Heinz Hansen wurde 1915 in Hamburg geboren und ist 1950 nach Sao Paulo gezogen, wo er erste Werke im "Museu de Arte" ausstellte. Später leitete er eine Sommerschule für Holzschnitt in Oberbayern, baute in Addis Abeba, Äthiopien eine Grafikklasse auf und kehrte 1967 endgültig nach Brasilien zurück, wo er 1978, 63-jährig, verstarb. (wk)
"Mobile Vitrine" zeigt den Fall Susanne Türck
Die Klassik-Stiftung zeigt wieder Kunstwerke aus ihren Beständen, die von Nazis geraubt oder unrechtmäßig erworben wurden. Ab heute und bis Ende Oktober wird in der dafür eigens geschaffenen mobilen Vitrine der Fall der Englischlehrerin mit jüdischen Wurzeln, Susanne Türck präsentiert. Die Studienassessorin im Wartestand des Thüringischen Volksbildungsministeriums war 1933 der drohenden Entfernung jüdischer Beamter zuvorzukommen und nach Großbritannien emigriert. Um die Flucht zu finanzieren, verkaufte sie die Bibliothek ihres Vaters, der im April '33 verstorben war. Die Bücher gelangten schließlich über Thelemanns Buch- und Kunsthandlung in Weimar und die Thüringische Landesbücherei in die heutige Anna-Amalia-Bibliothek. -
Mit der mobilen Vitrine präsentiert die Klassik-Stiftung an wechselnden Orten jeweils ein Fall oder Objekt aus ihren Beständen, die als NS-Raubgut identifiziert wurden. Diesmal macht die Wanderausstellung im Studienzentrum der Anna-Amalia-Bibliothek Station. (wk)
Kunstgesellschaft bittet um Mithilfe
Die Weimarer Kunstgesellschaft von Cranach bis Rohlfs bittet um Mithilfe, ein Werkverzeichnis des Malers Friedrich Albert Schmidt zu komplettieren. Wer Bilder oder Reproduktionen von Bildern des Künstlers besitzt, kann sich vertraulich an die Gesellschaft oder an die Klassik-Stiftung wenden. Gefragt sind auch Fotografien des Kunstprofessors oder seiner Weimarer Grabstätte. -
Der Landschafts- und Figurenmaler Friedrich Albert Schmidt soll im Jahr 2018 umfassend gewürdigt werden. Geplant sei eine große Ausstellung mit eindrucksvollen Gemälden in der Kunsthalle "Harry Graf Kessler", heißt es. Der zu Unrecht vergessene Künstler aus dem Umfeld der Weimarer Malerschule zähle zu den Landschaftsmalern des Realismus im Übergang zum Impressionismus. Friedrich Albert Schmidt sei 1885 dem Ruf von Großherzog Carl Alexander gefolgt und bis zu seinem Tode 1916 in Weimar geblieben. (wk)
Rund 1300 Interessierte besuchen "Abend der Berufe"
Der gestrige "Abend der Berufe" ist nach Veranstalterangaben von rund 1.300 Schülern und ihren Eltern besucht worden. Das waren wieder mehr als jeweils im Jahr zuvor. Ebenfalls waren mit diesmal 83 Unternehmen aus der Region soviel Anbieter gekommen wie noch nie. Von den Betrieben wurden mehr als 300 Lehrberufe vorgestellt. Zu erfahren war alles über Ausbildungsmöglichkeiten, Karrierechancen und richtige Bewerbung. Das Angebot richtet sich vor allem an Schüler der 9. Klassen, aber auch an Zehntklässler, die noch unschlüssig über ihre Berufswahl sind. Es war der 12. "Abend der Berufe", zum 6. Mal in der Weimarhalle. -
Die Informationsveranstaltung wird jährlich von einer Arbeitsgemeinschaft der Regelschulen organisiert. Mit dabei sind inzwischen alle Einrichtungen aus Weimar und dem Weimarer Land sowie die aus Kölleda und Buttstädt. Die Schüler und ihre Eltern können mit den Ausbildungsfirmen aus den unterschiedlichsten Branchen persönlich Kontakt aufnehmen und Gespräche führen. (wk)
Neuer Altglas-Entsorger stellt sichere Container auf
Die Sammelbehälter für Altglas in der Stadt sollen jetzt sicherer werden. Anstatt der bisherigen Rollcontainer kommen sogenannte Depotcontainer zum Einsatz, wie sie bereits im Landkreis aufgestellt wurden. Die Umstellung soll nach und nach ab nächster Woche erfolgen und bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Die Bauart der neuen Behälter lasse ein Öffnen nicht mehr zu, heißt es von der Stadt. Damit seien Unfälle durch Hineinklettern oder Hineinfallen ausgeschlossen. Auf den bekannten Plätzen sollen im Regelfall 2 Container aufgestellt werden: ein Ein-Kammer-Behälter für Weißglas sowie ein Zwei-Kammer-Depot für Braun- und Grünglas. Die neuen Container stellt der neue Glasabfall-Entsorger auf. Den Auftrag der Stadt hat jetzt die Recyclingfirma Remondis erhalten. Sie sei nach einer bundesweiten Ausschreibung verpflichtet worden. (wk)
Gericht erlaubt Nazi-Fackelmarsch am 9. November
Der von der Stadt Jena für den 9. November verbotene Nazi-Fackelmarsch darf nun doch an diesem Tag stattfinden. Das hat gestern das Verwaltungsgericht Gera entschieden. Dort hatten die Anmelder der Rechtsextremen gegen die städtische Auflage geklagt. Die Jenaer Behörden hatten die Kundgebung des fremdenfeindlichen Thügida-Bündnis statt am 9. November für den Tag davor gestattet. Die Entscheidung war mit dem historisch sensiblen Datum begründet worden. Es sei der Jahrestag der Pogromnacht von 1938, hieß es, als die Nazis nach einem Fackelmarsch jüdische Geschäfte und Synagogen zerstörten. Die Kläger hätten sich darauf berufen, hieß es vom Gericht, daß ihre Demonstration sich nicht auf die Pogromnacht, sondern auf den Mauerfall am 9. November 1989 beziehe. Gegen das Urteil will die Stadt Jena Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Weimar einlegen. (wk)
Schiller-Gymnasiasten gewinnen Schülerfilm-Oskar
Vier Schüler des Schillergymnasiums haben bei der Filmthuer in Jena den Schülerfilm-Oskar gewonnen. Ausgezeichnet bei dem Landesfilmfestival wurde ihr Beitrag "Der Kongress" - laut Jury eine "bemerkenswert reife Leistung". Gelobt wurden die nachvollziehbaren Charaktere, ausgefeilten Dialoge und das glaubwürdige Spiel der Darsteller. In dem Film geht es laut Programmankündigung um Machtspiele und Manipulation bei einem Konflikt zwischen einem Klassensprecher und Schülerzeitungsredakteuren. Zu den gelungensten Filmen aus Thüringen gehörte auch ein weiterer Beitrag des Weimarer Schillergymnasiums. Ein anderes Film-Team gewann einen zweiten Prreis für seinen Streifen "Ich träume, Ich sterbe, Ich werde". -
Die Filme sind in den Mediengestaltungskursen des Gymnasiums entstanden. (wk)
Polizei sucht Zeugen
Zu dem schweren Unfall von Mittwochabend auf der Umgehungsstraße sucht die Polizei Zeugen. Vor allem soll sich der Autofahrer melden, der vor dem Verursacherfahrzeug gefahren ist. -
Ein alkoholisierter BMW-Fahrer hatte aus Richtung Erfurt kommend bei einem Überholversuch einen entgegenkommenden Pkw-Skoda mit einer Mutter und drei Kindern an Bord gerammt. Dabei wurde der 37-jährige Unfallverursacher sowie die 39-jährige Frau und die 10 und drei Jahre alten Kinder teils schwerverletzt. -
Die Zeugenhinweise sind erbeten bei der Polizeiinspektion unter der Weimarer Telefonnummer 88 20. (wk)
Flughafen Erfurt-Weimar streicht Flüge nach Mallorca
Der Flughafen Erfurt-Weimar nimmt das Reiseziel Mallorca für zwei Monate aus dem Flugplan. In den beiden Wintermonaten Dezember und Januar würden keine Flüge in Richtung Balearen gehen, heißt es vom Flughafen. Angegeben werden wirtschaftliche Gründe: Die Maschinen seien zu gering ausgelastet. Ein Streichen der Route sei da bei Charterflügen ein normales Vorgehen. Ab Anfang Februar werde die Fluggesellschaft Germania die Strecke Erfurt-Mallorca wieder bedienen. -
Das Angebot war im vergangenen Jahr von rund 26.000 Passagieren genutzt worden. (wk)