Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 10. November 2016
Hunderte Weimarer feiern ökumenischen Martin-Gottesdienst
Mit einem Laternen-Umzug haben am späten Nachmittag die Kirchen beider Konfessionen die Feier zum Martinstag begonnen. Von der katholischen Herz-Jesu-Kirche zogen wieder Hunderte Kinder und Erwachsene durch die Straßen zum Herderplatz. Dort wurden sie traditionell vom Posaunenchor der evangelischen Kreuzkirche begrüßt. Anschließend wurden auf dem Platz ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten und symbolisch Martinshörnchen geteilt. -
Der Martinstag geht auf die Legende vom Heiligen Martin zurück, der als Soldat im 4. Jahrhundert zum Christ geworden und seinen Mantel mit einem Bettler geteilt haben soll. Außerdem wird an dem Tag der Geburtstag des Reformators Martin Luther gefeiert. Der heutige Martinstag war gleichzeitig die Eröffnung des 500-jährigen Reformationsjubiläums in Thüringen. Den Festakt dazu gab es auf der Wartburg. (wk)
Schülerfirmen treffen sich im "mon ami"
Die Thüringer Koordinierungsstelle für Schülerfirmen hatte heute die Jungunternehmer, Projektpartner und Interessierte zu einem Fachtag nach Weimar eingeladen. Unter dem Titel "Lernort Schülerfirma: Einblicke in die Praxis" präsentierten sich die Jugendlichen mit ihren Ideen im "mon ami". Dabei konnten sich die jungen Unternehmer austauschen und mit Lehrkräften und Partnern ins Gespräch kommen. In Workshops war zu lernen, wie man websites gestaltet, Abfallprodukte nutzt und wie eine Firma kalkulieren und Buch führen muß. Eine Diskussionsrunde untersuchte, welche Rolle die Mitarbeit in einer Schülerfirma für die Berufsorientierung von Jugendlichen spielt, sowohl bei der Wahl des Ausbildungs- als auch des Studienplatzes. Dazu sprach die Sozialwissenschaftlerin Birgit Peuker von der Technischen Universität Dresden. (wk)
Stadtrat schickt Wolf zum Verfassungsgericht
Um die Einkreisung Weimars zu verhindern, wird Stefan Wolf noch in diesem Jahr gegen das Vorschaltgesetz für die Gebietsreform Verfassungsbeschwerde einlegen. Dazu hat den Oberbürgermeister gestern der Stadtrat mit großer Mehrheit beauftragt. Nur drei Stadträte stimmten dagegen, sechs enthielten sich der Stimme. Um das Mandat hatte Stefan Wolf selbst ersucht. Dazu legte der Oberbürgermeister noch einmal sehr engagiert die Gründe der Klage dar. Die Pläne zur Kreisgebietsreform griffen in das von der Verfassung garantierte Recht auf Sebstverwaltung der Stadt ein, führte Wolf aus, ohne daß die Vor- und Nachteile abgewogen worden seien. Überdies liefere das Gesetz keine Begründung, die eine Neugliederung der Landkreise effizient, effektiv und legitim erscheinen ließe. Da alle Proteste und Gespräche an der Landesregierung abgeprallt seien, sehe er keine andere Wahl, als den Klageweg, so Wolf. (wk)
Stadt verhandelt noch immer über Flächentausch
Mehr als eineinhalb Jahre nach dem Brand der Viehauktionshalle sind die Voraussetzungen für einen Gedenkort an der Stelle noch immer nicht erfüllt. Die Verhandlungen der Stadt mit der Konsum-Genossenschaft über einen Flächentausch dauern weiter an, erklärte gestern Oberbürgermeister Stefan Wolf auf Anfrage der Linke-Fraktion im Stadtrat. Es bestünden weiterhin unterschiedliche Ansichten über den Wert der jeweiligen Tauschflächen. Mitte Oktober habe die Genossenschaft einen neuen Vorschlag unterbreitet, ein Termin zur Interessenabstimmung stehe bevor, sagte Wolf. Er hoffe, bald zu einer Lösung zu kommen. -
Die Konsumgenossenschaft soll ein unbebautes Grundstück aus städtischem Eigentum an der Ecke Marcel-Paul- und Bonhoefferstraße erhalten; die Stadt will dafür das Gelände der abgebrannten Viehauktionshalle übernehmen, um darauf einen Gedenkort zu errichten. Die 1937 an der Bahn erbaute Halle diente den Nazis als Sammelort für die Deportationen jüdischer Bürger in die Vernichtungslager. (wk)
Bürgeramt versteigert Fundsachen
Das Fundbüro versteigert heute wieder seine Bestände. Ab 15 Uhr 15 können die Fund- und Pfandsachen im großen Sitzungssaal der Stadtverwaltung Schwanseestraße besichtigt werden, ab 16 Uhr kommen sie unter den Hammer. Dazu gehören fast 40 Fahrräder, ein Motorrad und ein Motorroller, 15 Armbanduhren, Fahrradhelme, ein Taschenrechner, ein Navi und sogar 2 Feuerlöscher. Außerdem werden Brillen, Bücher, Schirme, Schmuck, Taschen und Rucksäcke angeboten. -
Die Versteigerung ist öffentlich, jeder kann sich beteiligen. Die ersteigerte Sache ist nach dem Zuschlag sofort bar zu bezahlen. (wk)
1.500 Menschen protestieren in Jena gegen Naziaufmarsch
In Jena haben am Abend rund 1.500 Menschen gegen den Nazi-Fackelmarsch zum Jahrestag der Reichspogromnacht protestiert. Dabei wurden die Gegendemonstranten von engagierten Anwohnern des als bürgerlich geltenden Stadtviertels unterstützt. Wie Beobachter mitteilen, beschallten sie die rechten Anhänger mit lautstarker Musik und Schlägen auf Töpfen. Einige hätten versucht, mit einem Wasserschlauch die Fackeln zu löschen. Mehrere hundert Polizisten aus Thüringen, Sachsen, Bayern und Berlin sorgten dafür, daß die rund 80 Neonazis ihren provokativen Aufmarsch zum 9. November ungehindert fortsetzen konnten. Aufgeboten wurde das gesamte Repertoire: Dabei Polizeihunde, Wasserwerfer, Räumfahrzeug, Hubschrauber, "Hamburger Gitter". Einige Gegendemonstranten hätten versucht, eine Absperrung zu durchbrechen, heißt es im Polizeibericht. Demnach haben die Beamten Pfefferspray eingesetzt und fünf Demonstranten vorläufig festgenommen. Vier Polizisten seien verletzt worden. Laut Jenaer Aktionsnetzwerk gegen Rechts hat sich der vorbestrafte Neonazi-Anmelder David Köckert ausdrücklich bei der Stadt Jena für den reibungslosen Ablauf bedankt und ein Wiederkommen angekündigt. (wk)
Vier Menschen werden bei Brand im Mehrfamilienhaus verletzt
In Apolda sind gestern bei einem Brand eines Mehrfamilienhauses vier Menschen verletzt worden, darunter ein Kleinkind. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht. Vier weitere Bewohner hätten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen könen, heißt es von der Polizei. Dernach ist das Feuer im Dachstuhl ausgebrochen. Die Ursache ist noch unklar. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar. Insgesamt seien dort 34 Personen gemeldet, heißt es weiter, die meisten seien zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause gewesen. Die Stadt habe Notquartiere für die Bewohner bereitgestellt. Die Flammen griffen auch auf ein Nachbarhaus über. Zu dessen Schaden gibt es noch keine Informationen. Im Einsatz waren die Feuerwehren Apolda, Bad Sulza und Oberndorf. Morgen will die Kriminalpolizei mit den Ermittlungen zur Brandursache beginnen. (wk)