Historiker Ulbricht hält Identitätsbegriff für fragwürdig
Nachricht vom 18.November 2005
Der Weimarer Historiker Justus Ulbricht hält den Begriff der kulturellen Identität für fragwürdig. Identität sei eher ein Begriff der Individualpsychologie. Daß Deutsche ein gebrochenes Nationalgefühl haben, sei angesichts ihrer Vergangenheit gut so, sagte Ulbricht heute gegenüber Radio Interreg. Fremdenfeindlichkeit sei ein Merkmal vieler Völker. Sie ginge auf verständliche Ängste zurück. Viele Europäer haben aber nicht Angst vor Europa sondern Probleme mit der EU, so Ulbricht. Es käme darauf an, nicht nur über Medien miteinander zu kommunizieren. Wichtig sei das wirkliche Kennenlernen. Zu fragen sei: Wie finde man eine Anschauung voneinander? Wir müssen uns im besten Wortsinn aufeinanderzubewegen, so Ulbricht wörtlich. (wk)
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