Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 13. August 2002
"Swinging Diwan"fällt politischem Druck zum Opfer
Der gemeinsam von RADIO LOTTE, der Kunstfest GmbH und der EJBW geplante Musik-Workshop "Swinging Diwan"muss ersatzlos ausfallen. Auf Grund der Anwesenheit israelischer Künstler in Weimar sagten die libanesischen Teilnehmer den Workshop ab. Wie ein Mitarbeiter des Goethe-Instituts in Beirut gegenüber RADIO LOTTE erklärte, sei offenbar erheblicher politischer Druck auf die Musiker ausgeübt worden. Der Projektleiter des Workshops, Burkhard Kolbmüller, sagte heute Morgen auf RADIO LOTTE, dass man im Libanon auf Grund einer Internet-Recherche auf das Auftreten der israelischen "Kibbutz Dance Company"während des Kunstfestes aufmerksam geworden sei. Die libanesischen Musiker hätten daraufhin absagen müssen, dies jedoch "schweren Herzens", so Kolbmüller. Er versprach eine Ersatzvariante für September diesen Jahres. Ursprünglich wollten deutsche und libanesische Jazz-Musiker während des Kunstfestes ein gemeinsames Programm erarbeiten. Anstelle des am 20. August geplanten "Diwan"-Konzertes soll nun eine Podiumsdiskussion zur Rolle der Kultur im Nahost-Konflikt stattfinden. Als möglicher Teilnehmer ist der israelische Dirigent Daniel Barenboim im Gespräch. (mec)
4. Verhandlungsrunde im Tarif-Streit des Thüringer Einzelhandels
Im Tarifstreit des Thüringer Einzelhandels hat heute die vierte Verhandlungsrunde begonnen. Dabei wollen Arbeitgeber und die Gewerkschaft ver.di nach den erfolglosen bisherigen Gesprächen eine Tariflösung für die rund 60 000 Thüringer Beschäftigten im Einzelhandel finden. Ver.di will jedoch die Streiks fortsetzen, wenn die Arbeitgeber ein Angebot vorlegen, das vom Westniveau abweicht. In mehreren alten Bundesländern und Brandenburg wurden bislang Einkommensverbesserungen von 3,1 Prozent vereinbart. (id)
Kirms-Krackow Haus bleibt weiterhin geschlossen
Das Kirms-Krackow Haus bleibt wegen eines Mitarbeiter-Engpasses weiterhin geschlossen. Wie der Präsident der Stiftung Weimarer Klassik, Helmut Seemann, in einem Interview mit Radio Lotte bestätigte, seien mehrere Aufsichtskräfte des Kirms- Krackow Hauses ins Schiller-Museum versetzt worden. Dort sei nach einem Diebstahl vorige Woche eine verstärkte Bewachung der Freimaurer-Ausstellung nötig gewesen. Seemann wisse nicht, wann die Dauerausstellung im Kirms- Krackow Haus wieder geöffnet wird, da viele Mitarbeiter auch wegen Krankheit fehlen würden. Er hoffe jedoch, dass die Ausstellung zumindest an den Wochenenden bald wieder für Besucher zugänglich ist. Die Theatervorstellungen und Vorträge im Garten und Café des Kirms- Krackow sind von der Schließung nicht betroffen. (ks)
Klimaexperte warnt vor viel größeren Unwetter-Katastrophen
Die Unwetter der vergangenen Wochen sind nur die Vorboten viel größerer Katastrophen, die unseren Breiten drohen. Diese Ansicht vertritt zumindest der Klimaexperte des Naturschutzbundes, Frank Musiol, gegenüber der "Thüringischen Landeszeitung"von heute. Musiol bezeichnete die Unwetter als einen Warnschuss, der zum Nachdenken anregen sollte. Die Durchschnitts-Temperaturen in Europa seien signifikant gestiegen, was als ein deutliches Zeichen der sich anbahnenden Klimakatastrophe zu deuten sei. Der Experte des Naturschutzbundes verlangt rasches Handeln, damit Klimaschutz-Maßnahmen umgesetzt werden können. In einem Telefon-Interview mit RADIO LOTTE konnte Helmut Telscher vom Erfurter Umweltministerium heute Morgen unterdessen Entwarnung für Thüringen geben. Für das kommende Wochenende stünden die Einsatzkräfte jedoch in erhöhter Alarmbereitschaft. (mec)
Erneut Ablösung von Arbeitsamtsleitern gefordert
Das Apoldaer "Frauen- und Familienzentrum im Weimarer Land"fordert die Ablösung des Erfurter Arbeitsamtsleiters sowie des Leiters der Apoldaer Außenstelle. Das geht aus einer Mitteilung von Martin Kupfrian hervor. Der Geschäftsführer der gleichnamigen Erfurter Rechtsanwaltsgesellschaft vertritt den Verein in der Auseinandersetzung mit der Apoldaer Außenstelle der Bundesanstalt für Arbeit. Diese habe in der Öffentlichkeit wahrheitswidrig behauptet, das "Frauen- und Familienzentrum"habe betrügerisch gehandelt, in dem es seine Mitarbeiter zu Spenden genötigt habe, da ansonsten die Auflösung des Arbeitsverhältnisses oder eine Einstellung nicht erfolge. Mit dieser Begründung habe die Bundesanstalt mehr als 20 Zuwendungsbescheide aufgehoben. Der Verein hatte daraufhin Strafanzeige wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung gestellt. (mec)
Fahrerlaubnisbehörde bleibt geschlossen
Heute bleibt die Fahrerlaubnisbehörde geschlossen. Wie das Ordnungsamt der Stadt mitteilt, sind Schulungsmaßnahmen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Amtes der Grund für die Schließung. (mec)
Oberbürgermeister dankt Professor Horst Hahn für Spende
Während eines persönlichen Gespräches dankte Oberbürgermeister Volkardt Germer gestern Professor Horst Hahn für sein Engagement zugunsten des Weimarer Menschenrechtspreises. Professor Hahn hatte anlässlich seines 65. Geburtstages um Spenden statt Geschenken gebeten. Auf diese Weise sind 1.600 Euro für den Menschenrechtspreis zustande gekommen. Der Menschenrechtspreis der Stadt Weimar wird dieses Jahr an die Bürgerrechts-Organisation "Jamaicans for Justice"verliehen. (mec)
Gemeinsame Erklärung zu Opfern der Berliner Mauer
In einer gemeinsamen Erklärung haben CDU, CDA und Junge Union gestern in Weimar den Opfern der Berliner Mauer gedacht, die heute vor 41 Jahren erbaut wurde. Die Schule müsse sich besonders mit der Geschichte des 13. August und dem SED-Unrechtsregime beschäftigen, forderten in diesem Zusammenhang die Weimarer Ullrich Walter (CDA), Sebastian von Kloch-Kornitz (JU) und Clarsen Ratz (MIT). (ks)
Schwerer Verkehrsunfall bei Legefeld
Bei einem Verkehrsunfall ist gestern ein 21-Jähriger im Gewerbegebiet Legefeld ums Leben gekommen. Vermutlich wegen der Witterung nicht angepasster Geschwindigkeit verlor der Fahrer aus Tannroda ausgangs der langgezogenen Rechtskurve die Gewalt über seinen PKW. Nach dem bisherigen Stand der polizeilichen Ermittlungen geriet der Wagen ins Schleudern, kam links von der Straße ab und stieß mit der Beifahrerseite an einen Baum. Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass der 21-Jährige noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen erlag. Nach Angaben der "Thüringer Allgemeinen"von heute war die Kurve erst Anfang Juni auf Anregung einer Unfallkommission aus Straßenbauamt, Weimarer Polizei und Verkehrsbehörde entschärft worden. Mehr Sicherheit sollten verkürzte Abstände zwischen den so genannten Kurvenleitmalen bringen. Die rot-weißen Warnwinkel sollen den Eindruck einer optischen Wand vermitteln. Zudem wurden "Tempo-70"-Schilder in beiden Richtungen doppelt aufgestellt - darüberhinaus wurde eine Sperrlinie aufgemalt. Die Kurve am Legefelder Gewerbegebiet gilt vor allem bei Regen als äußerst gefährlich. Allein im vergangenen Jahr ereigneten sich dort sieben Unfälle, darunter vier schwere. (mec)
Bewerbungsfrist für Thüringer Marketingpreis für Tourismus
Am 31. August endet die Bewerbung für den Thüringer Marketingpreis für Tourismus. Mit dem Preis werden seit 1998 in zweijährigem Turnus herausragende touristische Angebote und Marketingaktivitäten ausgezeichnet. Um den Marketingpreis können sich Betriebe und Einrichtungen der Thüringer Tourismusbranche und kommunale Institutionen bewerben. Die Bekanntgabe der Preisträger ist für den 30. September in einem Thüringer Schloss vorgesehen. Der mit 13.000 Euro dotierte Preis wird von der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen gestiftet. (id)
Weimarer Kultur Journal schöpft neue Hoffnung
Das von den knappen Kassen betroffene Weimarer Kultur Journal schöpft neue Hoffnung. Wie die TA berichtet, habe es Anfragen an das Journal im Rahmen der zweiten Thüringer Landesausstellung gegeben, für die Residenzstädte im Freistaat zu werben. Neben zusätzlichen Einnahmen gäbe es auch eine Chance zur Abo-Steigerung, so die Kultur-Journal-Redakteurin Gabriele Drews.