Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 01. August 2002
DNT und Erfurter Theater wollen kooperieren
Das Deutsche Nationaltheater Weimar und die Erfurter Bühne werden trotz gescheiterter Theaterehe voraussichtlich zusammenarbeiten. Weimar werde mit Erfurt im Schauspiel kooperieren, sagte Kunstministerin Dagmar Schipanski heute in Erfurt. Das Angebot komme von beiden Seiten. Das Rudolstädter Haus solle das Kinder- und Jugendtheater Thüringens werden und denke über die Zusammenarbeit mit Nordhausen nach. Die Theater mussten Konzepte vorlegen. Alle seien bereit zu Kooperationen, sagte die Ministerin.
Forum wirbt für höheren Anteil von regenerativen Energien
Nach Untersuchungen der Bauhaus-Uni wäre es in Weimar möglich, im Jahr 28 Gigawattstunden mit Photo-Voltaik-Anlagen zu erbringen. Trotz der Förderung durch die Stadtwerke sei dies jedoch nur ein geringer Anteil an den insgesamt 176 Gigawattstunden, die in der Stadt jährlich verbraucht werden. Das berichtet die "Thüringer Allgemeine"in ihrer heutigen Ausgabe. Das Weimarer Forum für regenerative Energien wird unter diesem Blickwinkel am Samstag auf dem Goetheplatz mit einer Angebots-Messe werben. Auf unterschiedlichste Weise will man zeigen, wie Sonnen- und Regenwassernutzung funktionieren, welche Investitionen und Planungen nötig sind und wie die technische Umsetzung erfolgt. Der Weimarer Verein "Energie aus Wasserkraft", der ein ehemaliges Wasserkraftwerk bei Leipzig wieder nutzbar macht, wird über seine Erfahrungen berichten. Die Grüne Liga Weimar will mit einem Parabolkocher die "Sonnen-Probe"machen und erhitzt mit gebündelten Sonnenstrahlen Wasser. Präsent werden die Stände von 10 bis 17 Uhr sein. (mec)
Betriebsverfassungsgesetz gilt nicht im Klinikum
Das Betriebsverfassungsgesetz ist im Sophien-Hufeland-Klinikum nicht anwendbar. Ein entsprechendes Urteil des Bundesarbeitsgericht hat damit Rechtssicherheit in einem fünf Jahre schwelenden Streit geschaffen. Darüber hinaus ist das Urteil auch für den Fall wichtig, dass die Stadt Weimar Anteile am Klinikum verkaufen möchte, um die angeschlagenen Stadtkassen aufzubessern. Die nun bestehende Rechtssicherheit könnte sich erheblich auf den Preis der städtischen Anteile auswirken. Das Gericht hatte gestern entschieden, dass im Weimarer Klinikum kein Betriebsrat gewählt werden darf. Das Krankenhaus sei eine karitative Einrichtung einer Religionsgemeinschaft, in der das Betriebsverfassungsgesetz keine Anwendung finde. Der Betrieb der Klinik sei auf einen christlichen Auftrag gerichtet. Aufgrund der Mitgliedschaft im Diakonischen Werk sei der Arbeitgeber an die Grundsatzentscheidungen der Kirche gebunden. Die Einflussmöglichkeiten der Amtskirche rechtfertigen den Ausschluss des staatlichen Mitbestimmungsrechts, so das Urteil. (mec)
Azubis auf dem Dach der Weimarhalle
Auf dem Dach der Weimarhalle begrüßten heute die Geschäftsführer von der CWT GmbH 4 neue Auszubildende. Der ungewöhnliche Begrüßungsort wurde gewählt, weil man von oben nicht nur einen besseren Überblick, sondern auch einen besseren Durchblick habe, so die Geschäftsführer Lothar Meyer-Mertel und Frank Junkert. Zu den neuen Mitarbeitern sagte Junkert: O-Ton: M. Junkert. Insgesamt hat die CWT GmbH 5 Auszubildende. CWT steht für congress centrum neue weimarhalle und Tourismussservicegesellschaft. (id)
Geschäftsordnung des Stadtrates bleibt unverändert
Trotz des Eklats um die in ihrem Rederecht beschnittene WFU-Fraktion wird die Geschäftsordnung des Stadtrates nicht verändert. Das berichtet die "Thüringische Landeszeitung"in ihrer heutigen Ausgabe. Darauf habe sich der Hauptausschuss in seiner Sitzung am Dienstag geeinigt. Oberbürgermeister Volkhardt Germer habe jedoch versprochen, dass so etwas nicht mehr vorkomme. Die WFU kam auf der Sitzung am 19. Juni zum Thema "Weimar Atrium"nicht mehr zu Wort, da bereits nach zwei Beiträgen die Debatte beendet wurde. Die WFU scheiterte zwar vor dem Verwaltungsgericht mit ihrem Eilantrag, allerdings räumte das Rathaus ein, dass das Vorgehen im Stadtrat rechtlich zweifelhaft war. Germer habe nun auf die anstehende Änderung der Kommunalordnung verweisen. Jetzt werde man die Wünsche der Fraktionen sammeln. (mec)
Neue Schuljahr hat begonnen
Für über 15.000 Schüler in Weimar und im Weimarer Land beginnt heute das neue Schuljahr. Das sind 900 Schüler weniger als vor einem Jahr. In den insgesamt 29 Grundschulen blieb die Gesamtzahl gegenüber dem Vorjahr fast konstant. Dagegen besuchen 600 Schüler weniger als im vergangenen Schuljahr die 19 Regelschulen. Die Stadt Weimar reagiert auf diese Entwicklung mit der Zusammenlegung von Regelschulen. Nicht ganz so stark ist der Rückgang an den acht Gymnasien. Sie müssen einen Schwund von gut vier Prozent hinnehmen. An den fünf Förderschulen bleibt es bei rund 1.000 Schülern. Viel Neues an baulichen Veränderungen oder Ausstattungen erwartet die Schüler nicht. In Folge der Haushaltssperre wurden Mittel gestrichen beziehungsweise festgefroren. Zu den wenigen Vorhaben während der Ferienzeit zählten Arbeiten im Wohnheim für Sehbehinderte und Blinde. Größter Brocken waren die aus Versicherungsgeldern finanzierten Arbeiten zur Behebung des Brandschadens im Fallerslebengymnasium, die noch laufen. Bei allen weiteren für dieses Jahr geplanten Maßnahmen dürfen die Bauarbeiten den Schulbetrieb jedoch nicht stören. (mec)
Schipanski soll Honorare und Nebeneinkünfte bekanntgeben
Nach Bekanntwerden einer weiteren Vortragstätigkeit von Wissenschaftsministerin Dagmar Schipanski für den PR-Berater Hunzinger sieht die SPD-Landtagsfraktion Bedarf an Konsequenzen. Ihr parlamentarische Geschäftsführer Werner Pidde forderte die CDU-Politikerin zu einer lückenlosen Auflistung der von ihr angenommenen Honorare und Nebeneinkünfte auf. Kein anderer deutscher Politiker pflege seines Wissens derart intensive Beziehungen zu Moritz Hunzinger, sagte der Landtagsabgeordnete gestern. Pidde verlangt von Ministerpräsident Vogel eine überzeugende Erklärung, aus welchem Grund Nebentätigkeiten von Landesministern im Gegensatz zu denen von Bundesministern zulässig seien. Bereits in der vergangenen Woche hatte SPD-Fraktionsvorsitzender Heiko Gentzel Schipanski für den Fall zum Rücktritt aufgefordert, dass sie Honorare für eigene Zwecke verwendet habe. (mec)
Jusos fordern mehr Engagement für Erhalt des DNT
Die Jusos aus Weimar und aus dem Weimarer Land haben gestern den Stadtrat sowie den Oberbürgermeister aufgefordert, mit mehr Engagement für den Erhalt des DNT zu kämpfen. Das Theater sei jener Faktor, der Weimar einzigartig gegenüber anderen Städten mache. Die angespannte Haushaltslage führe allerdings inzwischen zu einer Entsolidarisierung der Bevölkerung gegenüber dem DNT, so Daniel Wynarski, Sprecher des Juso-Arbeitskreises Kultur. Nun zeige sich, dass eine Entscheidung "pro DNT"gleichzeitig die Schließung von sozialen Einrichtungen zur Folge haben könnte. Nach Vorstellungen der Jusos sollen überregional bekannte DNT-Sponsoren gewonnen werden. Die jungen Sozialdemokraten denken dabei an DaimlerChrysler als Großinvestor in Kölleda sowie das örtliche Gast-Gewerbe. Über eine Fremdenverkehrsabgabe oder durch Spenden soll dieses zu den Kosten der Kultur beitragen. Des Weiteren greifen die Jusos die Idee von der Kulturumlage auf, die bereits von der SPD-Stadtratsfraktion vertreten wurde. Danach sollen sich auch angrenzende Kreise, besonders das Weimarer Land, an den DNT-Kosten beteiligen. (mec)
Ministerpräsident besucht Richtfest von DaimlerChrysler
Ministerpräsident Bernhard Vogel besucht heute das Richtfest für den Motorenwerk-Neubau von DaimlerChrysler in Kölleda. Thüringen ist seiner Ansicht nach auf dem besten Wege, wieder ein Zentrum der deutschen Automobilindustrie zu werden. Nach Angaben der Staatskanzlei gehören im Freistaat derzeit ca. 350 Unternehmen zur Automobil- und Automobilzuliefererbranche. Der Standort Kölleda habe sich gegen rund vierzig Mitbewerber durchgesetzt. Die zentrale Lage, das hohe Ausbildungsniveau der Thüringer Arbeitskräfte sowie die Förderbereitschaft des Landes und der Stadt hätten die Investoren letztlich überzeugt. (mec)
Bürgermeister-Rücktritt war klassische Zeitungs-Ente
Als klassische Zeitungs-Ente erwies sich die Meldung, der Bürgermeister von Nohra, Andreas Schiller, sei bei den Grünen ausgetreten. Die beiden Weimarer Tageszeitungen hatten am Dienstag berichtet, Schiller habe in dieser Weise auf die Affäre um seinen Parteikollegen Cem Özdemir reagiert. Wie die "Thüringische Landeszeitung"heute berichtet, sei man einem Anrufer aufgesessen, der sich als Nohras Bürgermeister ausgegeben habe. Andreas Schiller selbst glaubt an einen üblen Scherz aus seinem Umfeld und beklagt in diesem Zusammenhang das Niveau des politischen Umgangs untereinander, so die TLZ. (mec)