Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 10. März 2017
Brand macht siebenköpfige Familie wohnungslos
Nach einem Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus ist die Wohnung einer Familie mit fünf Kindern nicht mehr bewohnbar. Der Vater hat leichte Rauchgasverletzungen erlitten, er konnte sich mit zwei Kinder rechtzeitig ins Freie retten. Die Mutter und drei Schulkinder hatten das Haus schon verlassen. Das Versicherungsbüro im Erdgeschoß war noch nicht besetzt.-
Der Brand war am Morgen im Eckhaus Stadtring-Röhrstraße ausgebrochen. Laut Feuerwehr ist der Alarm um 7 Uhr 42 eingegangen. Im Lösch- und Rettungseinsatz waren 27 Kameraden der Berufswehr sowie der Freiwilligen Wehren Mitte und Ehringsdorf. Die Stadt kümmere sich um ein Ausweichquartier für die Familie, hieß es am Mittag. Bei Freunden oder Verwandten könnten sie nicht unterkommen. Da waren alle Familienmitglieder noch zur Beobachtung im Klinikum. Der Schaden an Wohnung und Gebäude wird auf
250.000 € geschätzt. Zur Brandursache ermittelt die Kriminalpolizei. (wk)
Stadtmuseum würdigt 100 Jahre Flugplatz Nohra
Das Stadtmuseum hat in der vergangenen Stunde eine Sonderausstellung zur 100-jährigen Geschichte des Flugplatzes Weimar-Nohra eröffnet. Die Spurensuche hat das Museum zusammen mit dem Weimarer Geschichts-Verein "Flugplatz Nohra" gestaltet. Zu sehen sind Bilder, Texte und Exponate. Zusammen mit Vorträgen und Führungen würden sie die Geschichte des Platzes zwischen den Dörfern Nohra und Ulla wieder zu einem ganzen Bild vervollständigten, hieß es. Sie habe im Jahr 1917, kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges, mit den Vorbereitungen für die Errichtung einer Fliegerschule begonnen. Mit dem deutschen Kaiserreich habe der Flugplatz den Untergang von vier Staatsformen und zwei vernichtende Weltkriege erlebt. Erst nach der friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands sei wieder Ruhe eingekehrt. (wk)
Kulturausschuß berät erneut über "Jorge-Semprun-Platz"
Der über vier Jahre alte Vorschlag, den Weimarplatz am ehemaligen "Gauforum" in "Jorge-Semprun-Platz" umzubenennen, steht jetzt erneut auf der Tagesordnung. Am 20. dieses Monats soll sich damit noch einmal der Kulturausschuß des Stadtrates befassen. Die Ehrung des damals verstorbenen Schriftstellers und Buchenwald-Überlebenden war im Wahlkampf 2012 wegen Uneinigkeit vertagt worden. Nach dem sich Oberbürgermeister, SPD, Linke und der Verein "Lagergemeinschaft Buchenwald" dafür ausgesprochen hatten, kam Kritik von den Grünen. Es sei grotesk, ein rechteckiges Stück Rasen mit einem Zaun und einen Graben darum nach einem ehemaligen Buchenwald-Häftling zu benennen, hieß es von Stadtrat Carsten Meyer. Der Platz ähnele einem Gefangenenlager. Überdies sei die Fläche das Dach einer Tiefgarage und schon damit unwürdig für eine Ehrung Semprúns. Meyer schlug vor, Weimarer Schulen zu fragen, ob nicht eine von ihnen diesen ehrenvollen Namen tragen möchte. (wk)
Schiller-Museum schließt Fricke-Ausstellung
Die Schiller-Museums-Ausstellung mit Werken des jungen Bauhäuslers Hans-Martin Fricke wird nach 12 Wochen Laufzeit am Sonntag geschlossen. Wie die Klassik-Stiftung mitteilt, führt morgen Nachmittag letztmalig Kurator Michael Siebenbrodt durch das Frühwerk des späteren Möbeldesigners, Architekten und freien Künstlers. Fricke gehörte mit 18 Jahren zu den jüngsten Bauhaus-Absolventen. Die Führung beginnt morgen um 14 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei. (wk)
Klassik-Stiftung lädt zur Kamelienschau
Die Klassik-Stiftung lädt wieder zu ihrer traditionellen Kamelienschau. Sie ist vergangenes Wochenende in der Orangerie Belvedere eröffnet werden. In diesem Jahr sind dazu Skulpturen von Timm Kregel zu sehen. Die Arbeiten seien der Natur und ihren Wachstumsformen nah verwandt, hieß es. Der aus Leipzig stammende Bildhauer und Grafiker lebt seit 1999 in Thüringen. Seine Arbeiten sind in Weimar bis zum 17. April ausgestellt. Die Pflanzenschau ist nur bis zum 19. März zu sehen. -
In der Gewächshaus-Ausstellung werden traditionell Pflanzen und Kunst zueinander in Beziehung gesetzt. (wk)
Stellwerk-Theater plant wieder für Besucher ab 2 Jahre
Das Junge Theater im Stellwerk kann sein Format "Theater von Anfang an" fortsetzen. Das "Theater für die Allerkleinsten" ab 2 Jahre erhält dafür vom Bund Deutscher Amateurtheater 2.000 Euro. Die Förderung wurde dem eingereichten Projekt zuteil, weil es als "modellhaft und innovativ" eingeschätzt wurde. Die Theaterform sei im Amateurtheaterbereich nach wie vor unterrepräsentiert, hieß es. Insgesamt wurden von der "amarena-Innovationsförderung" 21 Anträge aus ganz Deutschland bedacht. -
Die neue Inszenierung für die Allerkleinsten will die Stellwerktruppe am 8. November zu ersten Vorstellung bringen. Sie soll von "Schwerkraft und Zerbrechlichkeit" handeln, sagte Theaterleiterin Kathrin Schremb der Presse. Dabei solle spielerisch erforscht und beleuchtet werden, warum Dinge nach unten fallen, wieso Vögel fliegen können oder warum ein Ei kaputt geht, wenn es auf den Boden fällt. Die Spieler müßten das mit wenig Sprache, dafür aber mit großer Körperlichkeit, Gesang und Bildhaftigkeit erarbeiten. (wk)
Bauhausmuseum erhält Fundament
Für das neue Bauhausmuseum ist bald das Fundament fertig. Gestern wurde die erste Hälfte der Bodenplatte gegossen. Laut Projektleiter Jens Kretzschmer sind zwischen 7 und 15 Uhr 750 Tonnen Beton geflossen. Die mit Eisen bewehrte Platte ist einen halben Meter dick und hat ein Volumen von 300 Kubikmeter. Die andere Hälfte soll am kommenden Donnerstag gefüllt werden. In der Woche darauf könne dann mit dem Hochziehen der Betonwände begonnen werden, sagte Kretschmer RadioLOTTE Weimar. Bis dahin würden die ersten Vor-Ort-Verschalungen stehen. Damit wäre 10 Wochen nach Baubeginn alles im Plan. -
Bisher wurden die unterirdischen Leitungen verlegt, die Bodenplatte verschalt, eine Dämmung eingebracht und die stabilisierenden Bewehrungseisen verlegt. Dafür haben auf der Baustelle täglich bis zu 15 Mann der Firma Hentschke-Bau aus Bautzen gearbeitet. Sie erstellt nach dem Fundament das Betonskelett des Rohbaus. Danach ist "Hemmerlein-Ingenieurbau" aus dem oberpfälzischen Bodenwöhr für die Betonummantelung und die spätere Glasfassade zuständig. Insgesamt ist für den Rohbau ein Jahr vorgesehen. Völlig abgeschlossen sein sollen die Bauarbeiten Ende 2018. (wk)
Stadtwerke bieten preisgünstigen "Mobil-Strom"
Halter von versicherungspflichtigen Elektrofahrzeugen können dafür jetzt preisgünstig zu Hause Strom zapfen. Die Stadtwerke bieten ab sofort WeimarStrom-Kunden spezielle Tarife an. So kann über eine eigene Home-Ladestation und Extra-Zähler der Strom nur für das Fahrzeug oder aber der gesamte Haus- oder Wohnungsverbauch über den besonderen Tarif "WeimarStrom mobil" abgerechnet werden. Bei einem jährlichen Verbrauch von 6.000 Kilowattstunden und separater Messung betrage die Ersparnis gegenüber dem "normalen" WeimarStrom rund 80 Euro im Jahr, hieß es zur gestrigen Vorstellung des neuen Produktes in Niedergrunstedt. Dort wohnt der erste Abnehmer nach dem E-Mobil-Tarif. Wie alle Neueinsteiger erhielt er mit dem "Vorteilspaket" noch einmal 100 Euro Bonus. Das neue Angebot sei thüringenweit einmalig, hieß es. Die Weimarer Stadtwerke gehörten damit zu den Vorreitern in der Energieversorgung. (wk)
Reizhusten führt zu Feuerwehreinsatz
Ein Reizhusten von etwa 20 Kunden des Einkaufsmarktes von Süßenborn hat gestern zu einem Einsatz von Feuerwehr und Rettungswagen geführt. Da hatte laut Pressebericht das Service-Center bereits die Räumung veranlaßt. Viele Kunden hätten nach der Lautsprecherdurchsage ihre Einkaufswagen stehen gelassen und seien fluchtartig nach draußen gerannt. Die von dem Husten Betroffenen haben laut Bericht neben einem trockenen Reiz, metallischen oder Brandgeruch beklagt. Sie wurden von Rettungskräften vor Ort ohne Nachfolgebefund untersucht, ebenso hat der Feuerwehrmesswagen keine Schadstoffe feststellen können. Auch nach intensiver Suche in der gesamten Einkaufshalle blieb die Ursache unklar. Nach kräftiger Durchlüftung sei etwa eine Stunde nach der Räumung der Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen worden, heißt es. Nun würden die Überwachungsvideos ausgewertet. Der Einkaufsmarkt habe vorsorglich Anzeige gegen Unbekannt gestellt. (wk)